Littering ist das Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen, ohne die dafür vorgesehenen Abfalleimer zu nutzen und hat ökologische, ökonomische wie auch soziale Folgen. 

Auswirkungen auf die Umwelt

Littering verschmutzt Boden, Wasser und Luft. Die Stoffe, die gelittert werden, sind vielfältig. Besonders problematisch für die Umwelt sind Kunststoffe, da sie sich nur sehr langsam abbauen bzw. in Form von Mikroplastik großen Schaden in Boden und Wasser anrichten. Einwegverpackungen für Lebensmittel und Getränke (besonders PET-Flaschen) oder Einweg-Mund-Nasenschutz gehören dazu. (Zerbrochenes) Glas und scharfkantige Dosen aus Metall können u. a. zu Verletzungen bei Tieren führen. In Trockenperioden und bei starker Sonneneinstrahlung kann Glas durch die Brennglaswirkung sogar Brände verursachen. Zigarettenstummel verseuchen durch ihre Inhaltsstoffe langfristig Böden und Wasser. Problemstoffe wie Batterien, Altmedikamente oder Einwegspritzen stellen besondere Umweltrisiken dar. Wenn Ratten, Krähen, Tauben, Füchse oder andere Tiere auf der Suche nach Nahrung Litter aufstöbern und fressen, verteilen sie teilweise den Abfall über größere Gebiete, können sich dabei aber auch verletzen oder vergiften bzw. auch daran ersticken. Littering stellt eine Ressourcenverschwendung dar, denn gelitterte Materialien werden – sofern diese nicht durch Dritte eingesammelt werden – nicht in die Stoffkreisläufe zurückgeführt bzw. recycelt. Ressourcen müssen eingesetzt werden, um die gelitterten Gegenstände aus der Umwelt zu entfernen und neue Produkte aus neuen Rohstoffen herzustellen.

Auswirkungen auf die Gesundheit 

Litter stellt auch eine gesundheitliche Gefahr für Menschen dar, v. a. für kleine Kinder, die sich ähnlich wie Tiere am Abfall verletzen oder vergiften können. Littering von gefährlichen Abfällen bzw. Problemstoffen (z. B. Batterien, Altmedikamente und Einwegspritzen) ist besonders problematisch für die Gesundheit. Auch Krankheiten können über gelitterte Essensreste übertragen werden. Abfall fressende Tiere, wie z. B. Ratten, werden durch Litter angezogen. Diese können wiederum für uns Menschen schädliche Krankheiten verbreiten. Gelitterte Glasscherben oder spitze Gegenstände können zu Verletzungen führen.

Auswirkungen auf die Wirtschaft 

Städte und Gemeinden sind mit steigenden Kosten für die Entfernung von Litter konfrontiert. Die Beseitigung von unachtsam entsorgtem Müll verursacht gegenüber der Entsorgung überproportionale Kosten. Neben den Kosten für Reinigungsmaschinen wie Kehr- und Spritzfahrzeuge sind besonders die Kosten für das benötigte Personal hoch. An stark belasteten Standorten steigt der Anteil des Reinigungsaufwandes für Litter bis zu 80 %. Insbesondere bei Zigaretten ist der Aufwand groß. Zukünftig müssen Hersteller gewisser Einwegkunststoffprodukte (z. B. von Zigaretten) u. a. die Reinigungskosten übernehmen. Außerdem ist auch die Bearbeitung der Schadstoffe, die sich in Luft, Wasser und Boden anreichern und entsprechend behandelt werden müssen, kostspielig (z. B. bei Schwermetallen, Mikroplastik, Nikotin und Krankheitserregern). Kampagnen zur Vermeidung von Littering von Bund, Ländern, Gemeinden oder der Privatwirtschaft verursachen ebenfalls Kosten.

Auswirkungen auf die Gesellschaft 

Vorhandener Litter ist eine optische Belästigung und beeinträchtigt das Wohlbefinden von Menschen an einem Ort. Wo Litter ist, kommt (mehr) Litter zusammen. So könnte man salopp einen sozialen Aspekt von Litter beschreiben. Litter tritt an bestimmten Brennpunkten auf, während andere Stadt- oder Ortsteile weitgehend verschont bleiben. „Eine solche Entwicklung kann eine gespreizte Sozialstruktur fördern, bei der zunehmend ‚Schmuddelstadtteile’ neben ‚guten Wohnlagen’ bestehen.“ Litter tritt auch häufiger dort auf, wo bereits Akte von Vandalismus verübt wurden oder Graffitis angebracht wurden, da dies die Hemmschwelle herabsetzt, Abfall an ebendieser Stelle achtlos liegenzulassen. Dies nennt man Broken-window-effect. Position und Gestaltung von Sitzgelegenheiten und Abfalleimern beeinflussen ebenfalls das Vorkommen von Littering.

Wie hängt Littering mit dem Klimawandel zusammen? 

Alle Produkte, die gelittert werden, werden mit erheblichem Ressourcenaufwand hergestellt. Je nach gelittertem Produkt geht es hier um Zellulose (für Papier und Karton), Erdöl (für Kunststoffe), Aluminium (für Dosen und andere Verpackungen) und andere Rohstoffe. Dazu kommen z. B. Energie- und Wasseraufwand für die Herstellung. Meist werden die Produkte nur kurz verwendet und achtlos weggeworfen. Der CO2-Fußabdruck dieser Produkte summiert sich erheblich. Somit trägt Littering unmittelbar zum Klimawandel bei. Mittelbar hat Litter ebenfalls Auswirkungen auf den Klimawandel. Durch Litter leiden nämlich Boden- und Wasserqualität, wodurch wiederum die Ökosystemleistungen von Boden und Wasser geschmälert werden. Besonders Böden können dadurch weniger CO2 binden (Humifizierung).
Aufgrund dieser Auswirkungen ist verstärkt sowohl auf die Reduktion von Verpackungen (etwa durch den Einsatz von Mehrweg- und Recyclingprodukten) als auch auf die Verwendung von Recycling-Produkten zu achten. Im Zuge des Recyclings werden nämlich weniger Ressourcen verbraucht und der Energieaufwand ist geringer als bei der Neuproduktion. Eine Schließung von Materialkreisläufen im Sinne der Kreislaufwirtschaft wäre wichtig.

Zum Weiterlesen

Um welche Mengen Abfall handelt es sich?
Welcher Litter hat welche Auswirkungen?
Littering in Österreich
Handbuch Littering: Eine Praxishilfe zur Entwicklung von Maßnahmen gegen Littering
Mikroplastik in der Umwelt


Quellen

BMK (2022): Littering - why (not)? Didaktische Materialien zu bewusstem Konsum und gegen Littering. Wien: Eigenverlag.