Littering bedeutet, dass für Abfälle nicht die vorgesehenen Entsorgungsmöglichkeiten genutzt, sondern diese in der Natur oder im öffentlichen Raum weggeworfen oder liegengelassen werden.

Österreich verfügt über ein im europäischen Vergleich vorbildhaftes Abfallwirtschafts- bzw. Abfallsammelsystem. Das Bewusstsein für Littering ist grundsätzlich in Österreich in breiten Bevölkerungsschichten vorhanden. Trotzdem werden an bestimmten Orten wie z. B. auf öffentlichen Plätzen bzw. Treffpunkten, entlang stark befahrener Straßen, in der Nähe von Take-away-Restaurants, Tankstellen oder Einkaufszentren, aber auch in Naherholungsbereichen (bei Ausflugszielen wie Badeseen) oder bei Großveranstaltungen vermehrt Abfälle achtlos weggeworfen. Diese Abfälle, die eine Umweltbelastung darstellen und die Attraktivität öffentlicher Räume verringern (umgangssprachlich oft als „verschandeln“ bezeichnet), müssen schlussendlich mit erheblichem Aufwand für Personal, Maschinen und Entsorgung von Städten oder Gemeinden auf Kosten der Allgemeinheit wieder entfernt werden.

Typische Gegenstände, die gelittert werden, sind Getränkeverpackungen, Take-away-Produkte und Verpackungen, Papier (u. a. Gratiszeitungen), Zigarettenstummel, weitere Kunststoff- und Metallverpackungen sowie Plastikfolien. Bauschutt oder kaputte Elektrogeräte sind illegal abgelagerter Müll und zählen daher nicht zu Litter.

Littering steht in engem Zusammenhang mit der Zunahme von Mobilität und Konsum unterwegs. Littering ist jedoch kein reines Abfallproblem, denn die Entsorgungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum sind meistens ausreichend vorhanden. Dass der Abfall nicht ordnungsgemäß entsorgt wird, ist vor allem ein gesellschaftliches Problem. Littering beschränkt sich nicht auf einzelne Personen oder Gruppen. Studien haben gezeigt, dass unter normalen Alltagsbedingungen weder Alter noch Geschlecht einen entscheidenden Einfluss auf das Litteringverhalten haben. Freilich besteht eine leichte Tendenz, dass Personen zwischen 15 und 25 Jahren etwas häufiger littern als andere Altersgruppen, und zwar, weil sie überproportional viel unterwegs konsumieren. „Bei Bevölkerungsbefragungen zu den Beweggründen für Littering werden am häufigsten Faulheit und Bequemlichkeit als Hauptursachen genannt (…). Bei genauerer Betrachtung dieser Begründung rückt allerdings die Wertediskussion in den Vordergrund. Dinge, die einen Wert haben, werden nicht zurückgelassen und Orte, zu denen eine persönliche Verbindung besteht, werden weniger verschmutzt.“

Zum Weiterlesen

Welche Auswirkungen hat Littering?
Um welche Mengen Abfall handelt es sich?
Littering in Österreich
Handbuch Littering: Eine Praxishilfe zur Entwicklung von Maßnahmen gegen Littering.


Quellen

BMK (2022): Littering - why (not)? Didaktische Materialien zu bewusstem Konsum und gegen Littering. Wien: Eigenverlag.