Flächeninanspruchnahme ist ein Thema, das viele Lebensbereiche betrifft und aufgrund der unterschiedlichen Interessen und Rahmenbedingungen politisch herausfordernd ist. Gegen die hohe Flächeninanspruchnahme braucht es sowohl (1) eine nachhaltige Bodenpolitik als auch (2) das bewusste Handeln von uns als Konsument:innen und als Teil der Zivilgesellschaft. 

Unser Beitrag als Konsument:innen

Als Konsument:innen haben wir nur auf wenige Aspekte des Bodenschutzes direkten Einfluss. Allerdings können wir uns nicht nur durch eigene Werthaltungen und Handlungen, sondern auch durch zivilgesellschaftliches Engagement um eine Veränderung im System bemühen.

Hinsichtlich unseres eigenen Bodenkonsums können wir eigene Wünsche und Bedürfnisse auf ihren Realitätsbezug prüfen und überdenken.

  • Wie wollen wir leben? Passt das Einfamilienhaus im Grünen am besten in unser Lebenskonzept oder gibt es Wohnmöglichkeiten, die nicht nur privat Ressourcen wie Geld und Zeit sparen, sondern auch für Umwelt und Gemeinwohl günstiger sind? Kann der Wunsch nach Grünflächen nicht auch anders als durch einen eigenen Garten, nämlich gemeinschaftlich, gedeckt werden?
  • Wie wollen wir einkaufen? Wie oft müssen wir tatsächlich mit dem Auto ins Einkaufszentrum fahren? Gibt es lokale Nahversorger:innen, deren Angebote wir nutzen wollen?
  • Wie wollen wir uns fortbewegen? In Zeiten, in denen der Spritpreis die Geldbörse noch stärker belastet als sonst, stellt sich die Frage der Mobilität nicht nur aus Umweltgründen. Kleine Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen bedeutet ebenfalls Bodenschutz, da die Nachfrage nach noch mehr Straßen sinkt. Außerdem fördert aktive Mobilität Gesundheit und Wohlbefinden.
  • Wie legen wir unser Geld an? Welche Welt und welche Werte fördern wir durch unsere Investitionen?

Diese Fragen sollten sinnvollerweise mit allen betroffenen Gesellschafts- und Altersgruppen diskutiert werden, da sich dadurch klare Präferenzen betreffend der zukünftigen Lebensweise ausbilden.

Als Teil der Zivilgesellschaft hat jede:r von uns die Möglichkeit, sich aktiv zu politischen Themen und Prozessen zu äußern und sich einzubringen (z. B. auf Gemeindeebene). Widerspricht ein Projekt in der Umgebung umweltrechtlichen Auflagen oder dem Allgemeininteresse, kann durch Aktivismus, kreative Projekte oder Kontakt mit den Medien darauf aufmerksam gemacht werden.

Mehr dazu, was nachhaltige Bodenpolitik gegen die Flächeninanspruchnahme unternehmen kann findet ihr hier.

Zum Weiterlesen

Die Zukunft unseres Bodens
Wie wirken sich Megatrends auf unseren Boden aus?


Quellen

Forum Umweltbildung (2022): Die Zukunft unseres Bodens. Boden schützen und nachhaltig nützen. Wien: Eigenverlag.