Der bewusste Umgang mit Kunststoff ist bereits ins Zentrum der gesellschaftlichen und politischen Aufmerksamkeit gerückt. Um auch im eigenen Haushalt zum Schutz der Umwelt beitragen zu können, erhaltet ihr im Folgenden einige Tipps, die ihr im Handumdrehen umsetzen könnt.

Reduce: Vermeidung von Mikroplastik beim Wäschewaschen
Auch beim Wäschewaschen können wir selbst aktiv werden. Die meisten Funktionstextilien und Fleece werden aus Kunststofffasern und damit letztendlich aus Erdöl bzw. Erdgas hergestellt. Daher sollten sie nur mit 30 Grad gewaschen werden. Eine hohe Waschtemperatur führt nämlich dazu, dass die Kunststofffasern eher abbrechen. Auch die Zugabe von Weichspülern führt tendenziell zu mehr gelösten, teils sehr feinen Fasern. Diese Fasern landen schließlich im Abwasser. So kann Mikroplastik in die Umwelt gelangen, da die Kläranlagen diese Fasern nicht vollständig herausfiltern können (bzw. diese Fasern als Teil des Klärschlamms in einigen österreichischen Bundesländern in die Umwelt eingebracht werden).

Reduce: Alternativen zu Plastik im Haushalt und „to go“
Anstelle von Frischhaltefolie können für die Verpackung von Lebensmitteln auch Bienenwachstücher (außer für rohes Fleisch und Fisch) oder Behältnisse aus Glas oder Edelstahl verwendet werden. Für den Einkauf können Baumwolltaschen Plastiktaschen ersetzen. (Einweg-Tragetaschen sind in Österreich bereits verboten.) Allerdings müssen Baumwolltaschen laut einer britischen Studie zumindest 131-mal genutzt werden, um tatsächlich ein nachhaltiger Ersatz für Plastiktaschen zu sein. Kleidung aus Wolle oder aus Baumwolle anstelle von Produkten mit Kunststofffasern einzukaufen, reduziert ebenfalls Plastikmüll und vermindert den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt durch den Waschvorgang. Kleidungsstücke aus Wolle können in vielen Fällen durch Auslüften gereinigt werden und müssen daher viel seltener gewaschen werden, was zusätzlich Wasser und Waschmittel spart.
Aufgrund der steigenden Tendenz von Zwischenmahlzeiten unterwegs steigt der Bedarf an Einweggeschirr enorm. Typische Beispiele sind Coffee-to-go-Becher und Take-away-Geschirr. Dieses Einweggeschirr soll leicht, lebensmittelecht, wärmeunempfindlich und bruchsicher sein. Deshalb wird dafür häufig Plastik verwendet, was in den letzten Jahren die Müllberge beträchtlich ansteigen ließ. Mittlerweile gibt es Bemühungen, dieses Geschirr vorwiegend aus Papier oder Karton herzustellen, Mehrweggeschirr einzuführen oder preisliche Vergünstigungen zu schaffen, wenn eigenes Geschirr mitgebracht und im Lokal befüllt wird. Einen wichtigen rechtlichen Rahmen bildet die EU-Einwegkunststoff-Richtlinie, welche die Reduktion des Verbrauchs dieses Einweggeschirrs aus Kunststoff vorgibt. Biokunststoff stellt hingegen für viele Anwendungen noch keine optimale Alternative für Plastik dar und ist auch keine Lösung für das Littering-Problem.

Zum Weiterlesen

(3) Plastic waste – Was können wir als Konsument:innen beitragen?
Forum Umweltbildung (2021): Plastik im Kreis gedacht.


Quellen

Istel, K. (18/11/2016). Mikroplastik: Von der Waschmaschine ins Meer. In: https://blogs.nabu.de/mikroplastik-landet-im-meer, Stand: 30.06.2021.

Reketat, A. (04/05/2020). Bienenwachstücher: Besser als Frischhaltefolie. In: https://utopia.de/ratgeber/bienenwachstuecher-besser-als-frischhaltefolie/, Stand: 30.06.2021.

UK Environment Agency (2011). Life Cycle Assessment of Supermarket Carrier Bags. https://www.heartland.org/_template-assets/documents/publications/29559.pdf.