Die Gesamtfläche Österreichs beträgt 83.883 km². Die unterschiedlichen räumlichen Strukturen des Landes bestimmen seit jeher die Nutzung unseres Bodens.

Österreich hat einen hohen Flächenanteil am Alpenraum (ca. 73 %). Da die bergige Landschaft schwierig zu bewirtschaften und zu besiedeln ist, erhöht sich der Nutzungsdruck im Dauersiedlungsraum, was zu unterschiedlichen Interessenskonflikten führt.

Was ist der Dauersiedlungsraum?

Unter dem Dauersiedlungsraum wird der Raum verstanden, den wir als Menschen potenziell für Landwirtschaft, Siedlung und Verkehrsanlagen nutzen können. Zum Nicht-Dauersiedlungsraum gehören Wald, alpines Grünland, Ödland und Gewässer. Durch den hohen alpinen Flächenanteil ist der Dauersiedlungsraum in Österreich in vielen Regionen sehr begrenzt.

Mit rund vier Millionen Hektar Wald (= 48 % des Staatsgebietes) ist Österreich einer der waldreichsten Staaten Europas. Rund 32 % der gesamten Staatsfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch für Erholungszwecke, Deponien, Abbauflächen und ähnliche Intensivnutzungen werden rund 7 % der Staatsfläche in Anspruch genommen – das sind rund 18 % des Dauersiedlungsraumes.

Gerade aufgrund der unterschiedlichen geografischen Gegebenheiten (Gebirge, Wälder etc.) verfügen Gemeinden in Österreich über unterschiedlich viel Dauersiedlungsraum. Während im Norden und Osten Österreichs Gemeinden über hohe Anteile an Dauersiedlungsraum verfügen, liegen im Südwesten und Westen viele Gemeinden mit einem geringen Anteil an Dauersiedlungsraum.

Weltweit geht jede Nutzungsänderung zwangsläufig mit der Verdrängung einer anderen Nutzung einher (am häufigsten von Landwirtschaft hin zu Wald oder Flächeninanspruchnahme). In Österreich spielt sich diese Nutzungskonkurrenz jedoch auf nur knapp 40 % des Bundesgebietes, also auf relativ kleinem Raum, ab. Auf dieser Fläche muss der Boden menschliche Bedürfnisse wie Ernährung, Wohnen, Arbeit, Mobilität und Erholung befriedigen, was häufig zu Konflikten führt.

Zum Weiterlesen

Die Zukunft unseres Bodens
Was führt zur hohen Flächeninanspruchnahme in Österreich?
Flächeninanspruchnahme: Von der Siedlung zur Zersiedelung
ÖROK: Dauersiedlungsraum


Quellen

Forum Umweltbildung (2022): Die Zukunft unseres Bodens. Boden schützen und nachhaltig nützen. Wien: Eigenverlag.