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Das weltweite Klima verändert sich ständig. Eine Reduktion des Treibhausgasemissionen ist dringend notwendig, um die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Der Boden spielt hier eine wichtige Rolle. Denn einerseits wirken sich das Klima und Veränderungen im Klima stark auf den Boden aus, andererseits hat er selbst einen großen Einfluss auf das Klima. In mehreren Übungen nähern sich die Lernenden spielerisch dieser Thematik und entwickeln ein Bewusstsein für entsprechende Zusammenhänge.

ABLAUF
PHASE 1
15 Minuten
Ein System in Bewegung

Für diese Übung werden mindestens acht Lernende benötigt. Jede:r sucht sich schweigend und heimlich zwei Personen aus der Gruppe aus. Nun sollen alle auf ein Startsignal hin versuchen, immer genau den gleichen Abstand zwischen den ausgewählten Personen zu erhalten.

Auf „Los“ beginnen sich die Lernenden zu bewegen. Jede Bewegung löst ihrerseits viele weitere Bewegungen aus, und das in einer aktiven, voneinander abhängigen Art. Alle müssen auf die beiden gewählten Personen achten und bereit sein, ständig zu reagieren. Es kann sein, dass nach ein paar Minuten ein stabiles Gleichgewicht erreicht wird bzw. alle still stehen. Falls dies nicht der Fall ist, endet die Übung nach fünf Minuten.

Zur Reflexion können folgende Fragen besprochen werden:

  • Was haben die Teilnehmer:innen in der Übung erlebt?
  • Was kann durch diese Übung über Systeme im Allgemeinen ausgesagt werden?
  • Wie wirken sich Veränderungen (z.B. Aussterben einer Tier- oder Pflanzenart, Erwärmung des Klimas) in einem konkreten System (z.B. Wald) aus?
  • Wie könnten die Teile des Systems benannt werden, wenn es um den Boden geht?
PHASE 2
20-40 Minuten
Boden-Klima-Netz

Alle Lernenden stehen im Kreis. Je zwei Personen erhalten ein Kärtchen mit einem Begriff (Beispiele: Boden, Klimawandel, CO2, Moor). Anregungen zu den Begriffen findet man auch auf dem Arbeitsblatt. Nun müssen die Personen überlegen, wie ihr Begriff mit dem Klimawandel zusammenhängt. Dann beginnt die Übung. Das erste Team bekommt das Wollknäuel/Seil und erklärt den eigenen Begriff in Bezug auf den Klimawandel. Dann meldet sich das nächste Team, dessen Begriff mit dem vorhergehenden möglichst eng zusammenhängt. Der Faden wird festgehalten und das Wollknäuel zur nächsten Gruppe geworfen.

Idealerweise nennen die Teams nicht nur ihren Einflussfaktor, sondern erklären auch kurz, wie dieser sich auswirkt und wie er mit dem vorher genannten in Verbindung steht (die anderen dürfen dabei auch unterstützen und die Informationen ergänzen).

Das Spiel endet, wenn jedes Team mindestens einen Faden in der Hand hält und keine weiteren Verknüpfungen mehr gefunden werden können.

Downloads für diese Phase:
Arbeitsblatt: Begriffsammlung
PHASE 3
30-50 Minuten
Zusammenfassung

Dann werden das Netz und die Kärtchen auf den Boden gelegt und noch einmal als Ganzes betrachtet. Die Inhalte werden gemeinsam zusammengefasst und noch einmal auf Plakaten festgehalten, wo sich überall Zusammenhänge zwischen dem Boden und unserer Klimasituation gezeigt haben.

PHASE 4
20-30 Minuten
Unsere Klimabilanz

Jede:r Lernende bekommt eine rote, eine gelbe und eine grüne Karte. Die Karten stehen dabei für folgende Antworten:

  • grün: Stimme voll zu
  • gelb: Stimme teilweise zu
  • rot: Stimme nicht zu

Die Lehrperson liest nun verschiedene Aussagen (siehe Arbeitsblatt) über den Boden vor, und die Lernenden haben die Möglichkeit, mittels Hochhalten einer konkreten Farbkarte der Aussage voll, teilweise oder nicht zuzustimmen.

Nach jeder Aussage müssen die Teilnehmer:innen innerhalb von einer Minute zu einer Entscheidung gelangen. Alle heben dann gleichzeitig ihre Antwortkarte in die Luft. Die Lehrperson kann bei verschiedenen Personen nachfragen, warum sie diese Antwort gewählt haben. Jede Antwort muss begründet werden können. Dann wird darüber diskutiert.
Beispiele für Aussagen und Argumentationen sind auf dem Arbeitsblatt zu finden.

Downloads für diese Phase:
Arbeitsblatt: Aussagensammlung
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden verstehen Dynamiken und Beziehungen innerhalb von Systemen.
Die Lernenden können Systemdenken auf Klimawandel und Boden anwenden.
Die Lernenden machen die Wechselwirkungen innerhalb von Systemen sichtbar.
Die Lernenden erkennen Zusammenhängen zwischen der Beschaffenheit von Böden und Klimawandel.
Die Lernenden können über den Einflussfaktor Mensch reflektieren können Gelerntes festigen.
Die Lernenden haben ein Verständnis für nachhaltige Maßnahmen zur Bodenbewirtschaftung.

Quellen

Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2022): BodenReich. Wien: Eigenverlag.