Durch Kaufentscheidungen sowie die sachgerechte Verwendung, lange Nutzungsdauer und ordnungsgemäße Entsorgung eines Produktes, können auch Konsument:innen entscheidend zum Übergang von der Wegwerfwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft beitragen.

Reduce: Vermeidung von (Einweg-)Plastik
Die nachhaltigste Möglichkeit, etwas zum Übergang zur Kreislaufwirtschaft beizutragen, ist es, Kunststoffe überall dort zu vermeiden, wo sie nicht unbedingt notwendig sind. Vor allem auf Einwegprodukte sollte man als Konsument:in möglichst verzichten bzw. diese durch nachhaltige Mehrwegprodukte ersetzen. Viele Einwegprodukte lassen sich – mit vorausschauender Planung – durch mitgebrachte Behälter aus Glas oder Edelstahl oder durch Stofftaschen ersetzen.
Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs kann man immer öfter in verpackungsfreien oder Zero-Waste-Läden kaufen. Frauen können wiederverwendbare Menstruationsprodukte (Cups, Baumwoll-Slipeinlagen) verwenden. In einigen Drogeriemärkten kann man Reinigungsmittel in mitgebrachte (Kunststoff-)Flaschen abfüllen, und diese so mehrmals nützen. Das Trinken von Leitungswasser (aus Mehrweg-Getränkeflaschen aus Glas oder Edelstahl) ist für Umwelt und Gesundheit besser als der Kauf von Einwegflaschen aus Plastik oder Glas (v. a. in Europa). Bei Textilien sollte man auf biobasierte Fasern setzen, Kleider tauschen oder in Second-Hand-Läden einkaufen. Auch bei anderen Konsumgütern wie Möbeln, Schuhen oder Verpackungen kann man kunststofffreie Alternativen wählen. Onlineshopping sollte man aufgrund der vielen Verpackung aus Kunststoff und Karton vermeiden. Unklar ist außerdem, was mit zurückgesandten Produkten wie Textilien oder Schuhen passiert. Manche landen angeblich direkt im Müll.

Reduce: Verzicht auf Reinigungsprodukte mit unnötigem (Mikro-)Plastik

Eine weitere Möglichkeit, als Konsument:in den Eintrag von Plastik und Mikroplastik in die Umwelt zu reduzieren, ist der Verzicht auf kunststoffhaltige Kosmetikprodukte. In diesen werden Kunststoffe als Schleifmittel, Bindemittel, Füllmittel und Filmbildner eingesetzt. Die Kunststoffe finden häufig Verwendung in Peelings, Duschgels, Shampoos, Pflegespülungen, Haarsprays, Cremen, Nagellacken, Schminkprodukten, Deos, Rasierschaum, Zahnpasta, Sonnencremen und Windeln. Das österreichische Umweltzeichen bietet Orientierung.
Ein Stück Seife für Haare und Körper statt drei verschiedener Produkte (Shampoo, Duschgel und Rasierschaum) spart sowohl Plastikflaschen (Verpackung) als auch Mikroplastik ein (Bestandteil der Reinigungsprodukte). Die App CodeCheck kann dabei helfen, detaillierte Informationen zu den Produkten einzuholen.
Um Kunststoffe in Kosmetikprodukten ausfindig zu machen, können die enthaltenen Inhaltsstoffe untersucht werden. In der „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“, kurz INCI, sind die zu Kosmetika hinzugefügten Kunststoffe aufgelistet. Es gibt auch Naturkosmetiksiegel, die Produkte ohne Mikroplastik zertifizieren. Vor allem Peelings können auch ganz einfach selbst aus Naturprodukten hergestellt werden. Im Internet findet man dazu viele unterschiedliche Rezepte für verschiedene Geschmäcker und Hauttypen.

Zum Weiterlesen

(2) Plastic waste – Was können wir als Konsument:innen beitragen?
Forum Umweltbildung (2021): Plastik im Kreis gedacht.


Quellen

Acaroglu, L. (o. J.). The Circular Classroom. Modul 1: Moving from the linear to the circular economy. In: https://circularclassroom.com/wp-content/uploads/2018/09/Module_1_From_Linear_to_Circular_EN.pdf.

BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (2020). Mikroplastik und andere Kunststoffe in Kosmetika. Der BUND-Einkaufsratgeber. Redaktion: Nadja Ziebarth. Berlin: BUND. www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/meere/meere_mikroplastik_einkaufsfuehrer.pdf.

Circular Futures – Plattform Kreislaufwirtschaft Österreich (o. J.). Kreislaufwirtschaft. In: www.circularfutures.at/themen/kreislaufwirtschaft, Stand: 30.06.2021.

European Commission (2018). A European strategy for plastics in a circular economy. In: www.europarc.org/wp-content/uploads/2018/01/Eu-plastics-strategy-brochure.pdf.

Flatley, A. (25/01/2021). INCI: „Ingredients“-Liste von Kosmetik richtig lesen – eine Anleitung. In: https://utopia.de/ratgeber/inci-ingredients-liste-kosmetik-lesen-anleitung, Stand: 30.06.2021.

Gode, S. (12/02/2020). Das machen Amazon, Otto und Zalando mit euren Retouren – ein neues Gesetz will die Händler zu mehr Transparenz verpflichten. In: www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/wie-amazon-otto-zalando-eure-retouren-entsorgen-neues-gesetz, Stand: 30.06.2021.

Plastikatlas (2019³). Ein Kooperationsprojekt von Heinrich-Böll-Stiftung sowie Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). In: https://www.boell.de/sites/default/files/2019-11/Plastikatlas_2019_3._Auflage.pdf, S. 23; 33.

Schulz, S. (28/01/2021). Einweg oder Mehrweg, Glas- oder Plastikflaschen: Was ist umweltfreundlicher? In: https://utopia.de/ratgeber/einweg-oder-mehrweg-glas-oder-plastikflaschen-was-ist-umweltfreundlicher/, Stand: 30.06.2021.

WWF Junior (o. J.). Was ist Plastik? In: www.wwf-junior.de/umwelt/was-ist-plastik, Stand: 30.06.2021.

https://plastik.greenpeace.at , Stand: 30.06.2021

www.umweltzeichen.at