© Carola Holland


Das SDG 7 dreht sich darum, den Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle zu sichern. Eine Maßnahme, die höchste Dringlichkeit hat – leben doch immer noch weit über eine Milliarde Menschen ohne Energieversorgung. Mit dieser Methode wird vor allem die Verfügbarkeit von künstlichem Licht thematisiert. Die Lernenden eruieren in unterschiedlichen Übungen welche Vorteile die globale Verfügbarkeit von Licht bereithält, aber auch welche negativen Folgen (z.B. Lichtverschmutzung) damit einhergehen.

ABLAUF
PHASE 1
10 Minuten
Einstieg

Zunächst öffnet die Lehrperson die Webseite mit der Lichtverschmutzungskarte. Ohne zu verraten, worum es bei der Karte geht, zeigt sie sie den Lernenden. Diese sollen nun die Karte betrachten (es kann auch hinein und hinaus gezoomt werden) und ihre Eindrücke dazu äußern. Die Lehrperson kann folgende Fragestellungen heranziehen:

Was seht ihr auf der Karte?
Was stellen die hellen Bereiche dar?
Wo gibt es viel bzw. wenig Licht?
Was sind die Gründe für Beleuchtung?
Welche unterschiedlichen Lichtquellen gibt es?

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PHASE 2
40 Minuten
Gruppenarbeit

Die Klasse wird anschließend in zwei Gruppen aufgeteilt: eine Gruppe ist Team „Schatten“, die andere ist Team „Licht“.

Team „Licht“ hat die Aufgabe sich Argumente zu überlegen, die dafür sprechen, dass die Verfügbarkeit von künstlichem Licht für alle forciert wird. Als Denkanstoß kann die Lehrperson folgende Fragen stellen:

  • Wie fühlst du dich, wenn Licht für dich jederzeit verfügbar ist?
  • Welche Vorteile ergeben sich für Leute, die bis jetzt kein künstliches Licht zur Verfügung hatten?
  • Was könnte sich ändern, wenn plötzlich jeder Mensch Zugang zu Strom und damit zu Licht hätte?
  • Welche Tätigkeiten können Menschen ausführen, wenn sie künstliches Licht haben?
  • Was ändert sich für die Gemeinschaft? Für die Ortschaft? Für die Geschäfte?

Team „Schatten“ hat die Aufgabe, die Nachteile einer solchen globalen Lichtverfügbarkeit zu eruieren. Folgende Fragestellungen könnten hilfreich sein:

  • Wer könnte von viel künstlichem Licht gestört werden?– Wer reagiert besonders sensibel auf Licht? Warum?
  • Welche Auswirkungen hat künstliches Licht auf den Menschen?
  • Wie reagieren Tiere und Pflanzen auf künstliches Licht?
  • Welche Lichtquellen nutzen Tiere sonst noch?

Die Arbeitsaufträge können die Lernenden mit Hilfe von Internetrecherchen durchführen. Für Team „Schatten“ eignet sich die Broschüre „Helle Not“ als unterstützendes Material. Alle Argumente sollen pro Team auf einem Flipchart-Papier gesammelt werden.

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PHASE 3
25 Minuten
Reflexion

Wenn beide Teams ihre Papiere fertig gestaltet haben, stellen sie einander ihre gesammelten Argumente vor.
Nachdem die Lernenden nun alle Argumente gehört haben, lösen sich die beiden Gruppen wieder auf. Die Lernenden haben in dieser Übung die positiven wie auch negativen Aspekte eines bestimmten Vorhabens erarbeitet und sind dabei auf Widersprüche gestoßen. Die Lehrperson kann folgende Fragen für die Reflexion im Plenum stellen:

  • Worüber weißt du jetzt mehr?
  • Was hat dich überrascht?
  • Welche Fragen beschäftigen dich noch?
  • Was kannst du dir jetzt unter dem Begriff „Lichtverschmutzung“ vorstellen?
  • Welches Licht hast du heute als erstes nach dem Aufstehen gesehen? Natürliches? Künstliches?
  • Welche Maßnahmen könntest du treffen, um Lichtverschmutzung zu reduzieren?
  • Welche Maßnahmen können Gemeinden/Geschäfte ergreifen, um Lichtverschmutzung zu reduzieren?
PHASE 4
30-40 Minuten
Optionale Folgeübung

Möchte sich die Klasse noch weiter mit dem Thema Licht auseinandersetzen, bietet es sich an, verschiedene Experimente durchzuführen. Dafür können beispielsweise verschiedene Lichtquellen verglichen werden: Kerze, elektrische Leuchtmittel (LED, Glühbirne, Leuchtstoffröhre, Energiesparlampe), Laser usw. Diese können auf bestimmte Aspekte untersucht werden:

  • Wie unterscheiden sich die Lichtquellen?
  • Wie wirkt die Lichtquelle auf mich?
  • Welche Lichtfarbe (kalt, warm) strahlt die Lichtquelle aus?
  • Blendet die Lichtquelle?
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sind in der Lage, Licht und Beleuchtung sowie deren verschiedenen Formen bewusst wahrzunehmen und zu unterscheiden.
Die Lernenden sind in der Lage, kontroverse Standpunkte zu einem Thema aufzuzeigen.
Die Lernenden sind in der Lage, das eigen Verhalten in Bezug auf die Nutzung von Beleuchtung zu reflektieren.
Die Lernenden sind in der Lage, Bewusstsein für Bedeutungen und Auswirkungen von Beleuchtung zu entwickeln.
Konnex zum Lehrplan
Auszug aus dem NMS-Lehrplan zu Chemie:
Ausgehend von Alltagserfahrungen sollen die Schülerinnen und Schüler ein immer tiefer gehendes Verständnis von technischer Erzeugung und Konsum von Elektroenergie gewinnen
Einsicht in die ökologische Bedeutung von Energiesparmaßnahmen gewinnen und ökologische Handlungskompetenz aufbauen

Quellen

Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2017): Unsere Welt unsere Zukunft. Lehrmaterialien für Kinder und Jugendliche zu den UN-Weltzielen. Wien: Eigenverlag.

Die Übung „Zwischen Licht und Schatten" ist angelehnt an einen Vorschlag von Alexander Kühn.