© Carola Holland


Der Zugang zu Bildung ist nicht für alle Menschen selbstverständlich. Global gesehen stellt dieser Umstand ein großes Problem dar, da Bildung eine wichtige Voraussetzung ist, um Chancengleichheit zwischen Mädchen und Buben zu fördern und ein selbst bestimmtes Leben für alle Menschen zu ermöglichen. In dieser Übung setzen sich die Lernenden mit der eigenen Lernumgebung auseinander und überlegen, welche Fähigkeiten für sie in ihrem Leben wertvoll sind. Zudem werden unterschiedliche Aspekte, die hochwertige Bildung und lebenslanges Lernen ausmachen, sichtbar.

ABLAUF
PHASE 1
20 Minuten
Einstieg

Zum Einstieg liest die Lehrperson die Geschichte „Ein Tag mit Miguel aus Kolumbien“ zu Ziel 4 vor. Im Plenum wird anschließend die Geschichte nachbesprochen:

  • Warum besucht Miguel keine Schule?
  • Warum möchte Miguel gerne eine Schule besuchen? Was ist sein Wunsch?
  • Welche Fähigkeiten hat Miguel in seinem bisherigen Leben schon erlernt und wofür setzt er diese ein?
  • Ist Lernen nur in der Schule möglich oder kann das auch an einem anderen Ort passieren?
  • Habt ihr schon Fähigkeiten außerhalb der Schule erlernt, die ihr als wichtig empfindet?
  • Wie habt ihr diese Fähigkeiten erlernt? Hat euch jemand dabei unterstützt?

Die Geschichte „Ein Tag mit Miguel aus Kolumbien“ stammt aus: Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2017): „Unsere Welt. Unsere Zukunft – Lesebuch“. Wien: Eigenverlag.

Downloads für diese Phase:
Ein Tag mit Miguel aus Kolumbien
PHASE 2
15 Minuten
Gruppenarbeit

Im nächsten Teil der Übung finden sich die Lernenden in Gruppen von zwei oder drei Personen zusammen. Jede Gruppe bekommt eine Kopie des Plakates „Gestalte deine Lernwelt mit“. Zuerst sollen sie das Plakat näher betrachten. Auf dem Plakat sind unterschiedliche Situationen abgebildet, wo und wie Lernen stattfinden kann.

Downloads für diese Phase:
Plakat: Gestalte deine Lernwelt mit
PHASE 3
15 Minuten
Abschlussdiskussion

Jede Person wählt nun eine Situation aus, die ihm:ihr am besten gefällt. Nun sollen alle in der Gruppe erläutern, warum sie diese Situation ausgewählt haben und wie hier Lernen stattfindet.
In der Gruppe sollen folgende Fragen diskutiert werden:

  • Warum hast du dir diese Situation ausgesucht?
  • Wie sieht ein idealer Lernort (z.B. die ideale Schule) für dich aus? Was würdest du an diesem Ort vorfinden?
  • Was gefällt dir an deinem jetzigen persönlichen Lernort (z.B. Schule) besonders gut?
  • Was gefällt dir an deinem jetzigen persönlichen Lernort (z.B. Schule) weniger gut bzw. was würdet ihr gerne an diesem Ort verändern? Wie wäre die Stimmung an diesem Ort?
PHASE 4
30-40 Minuten
Optionale Folgeübungen

Falls noch Zeit bleibt, können die Lernenden nach Vorbild des Plakates eine Situation malen, welche die Geschichte von Miguel aufgreift. Die Lernenden sollen sich vorstellen, Miguel kann genügend Geld sparen, um eine Schule zu besuchen:

  • Wie würde seine Zukunft aussehen?
  • Wo und wie wird er wohnen?
  • Welchen Beruf übt er aus?
  • Welche Menschen umgeben ihn?
  • Wie fühlt er sich?

Die Zeichnung soll aufbauend auf die Geschichte einen Blick in die Zukunft von Miguel darstellen und den Lernenden ermöglichen, das Thema Bildung und Lernen aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Weiterführende Links:
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden erkennen ihren persönlichen Zugang zum Thema Lernen.
Die Lernenden nehmen eine andere Perspektive ein.
Die Lernenden formulieren Visionen und Wünsche und halten sie in Bildern fest.
Die Lernenden tauschen sich über persönliche Erfahrungen aus.
Konnex zum Lehrplan
Auszug aus dem NMS-Lehrplan zu den allgemeinen didaktischen Grundsätzen:
Eine zentrale Voraussetzung für Lernen ist das persönliche Interesse, die Betroffenheit, die Begeisterung für ein Thema. Für die Nachhaltigkeit von Lernergebnissen ist es demnach von grundlegender Bedeutung, den einzelnen Schülerinnen und Schülern den Zugang zum Lerninhalt zu eröffnen und Lernprozesse entsprechend ihrer Vorerfahrung, Interessen und Lernpräferenzen zu gestalten. Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu aufgefordert werden, ihre Interessen, Neigungen, Fähigkeiten und Stärken in die Gestaltung von Unterricht einzubringen. Die Gestaltung der Lernkultur soll sie zum selbsttätigen Handeln – allein und mit anderen – anregen, durch eine Vielfalt an Lernmaterialien, Sozialformen, Aufgaben und Lernarrangements.

Quellen

Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2017): Unsere Welt unsere Zukunft. Lehrmaterialien für Kinder und Jugendliche zu den UN-Weltzielen. Wien: Eigenverlag.