Vier von fünf aller Tierarten in Österreich sind Insekten. Doch wozu dienen all die kleinen Tierchen? Welchen Unterschied würde es machen, wenn es keine Gelsen oder keine Wespen mehr gäbe? Und wie würde unsere Ernährung aussehen, wenn es keine Bienen mehr gäbe? In diesem Umsetzungsvorschlag entdecken die Lernenden die spannende Welt der Insekten und genießen dabei ein informatives „Bee“cknick.
Welche Insekten gibt es eigentlich und warum ist es wichtig, dass wir sie schützen? Um diese Fragen zu beantworten, sitzen alle Teilnehmenden im Kreis. Eine Person beginnt und nennt ein Insekt mit dem Anfangsbuchstaben A (z. B. Ameise). Anschließend überlegen alle gemeinsam, warum es so wichtig ist, dass es Ameisen gibt (z. B. frisst Aas, verbreitet Samen). Die nächste Person nennt nun ein Insekt mit dem Buchstaben B usw. Die anderen Teilnehmenden unterstützen, falls der Person kein Tier einfällt. Wenn niemandem etwas einfällt, kann die Lehrperson den Buchstaben überspringen lassen. Falls die Teilnehmenden keine Funktion des jeweiligen Tieres kennen, kann die Lehrperson auch unterstützen.
Wie würde ein Picknick aussehen, wenn es keine Bienen (auch keine Wildbienen, z. B. Hummeln) mehr geben würde? Welche Lebensmittel könnte man dann nicht mehr genießen?
Die Lernenden setzen sich in einen Kreis. Die Lehrperson breitet eine Picknickdecke in der Mitte aus und legt einige Lebensmittel, die typisch für ein Picknick verwendet werden, darauf. Die Lernenden diskutieren, welche dieser Lebensmittel es noch geben würde, wenn es keine Bienen mehr gäbe.
Alle Lebensmittel, deren Produktion von diesen Tieren abhängt, werden weg gelegt. Wegfallen würden z. B. Honig, viele Gemüse- und Obstsorten (Äpfel, Birnen, Beeren, Gurke, Kohlrabi …) und Kräuter, da diese von Bienen bestäubt werden. Auch Ölsaaten wie Raps und Futterpflanzen wie Klee würden unter Bienenverlust leiden, da der Ertrag viel geringer oder ganz ausfallen würde. Damit ist auch ein Großteil von Milch- und Fleischwaren zur Seite zu legen, da es viel weniger und weniger qualitatives Futter für die Nutztiere gäbe.
Abschließend wird alles betrachtet, was übrigbleibt: Brot, Haferdrinks und andere Getreideprodukte (werden windbestäubt), Eier (Hühner ernähren sich z. B. von Getreidesamen und Würmern) und Kakao (wird von Mücken bestäubt).
Im Anschluss werden alle Lebensmittel gemeinsam verspeist. Beim Verzehren des Picknicks wird gemeinsam über die Bedeutung und den Schutz von Insekten reflektiert.
Die Lernenden werden eingeladen, eigene Ideen einzubringen, was sie selbst oder auch andere bereits dafür tun oder in Zukunft tun können, um Bienen und andere Insekten zu schützen, z. B.
- Bio-Lebensmittel einkaufen
- Blühstreifen im Garten anlegen (statt reinen Rasenflächen)
- Keine starken chemischen Dünger und Pestizide im eigenen Garten
- Honig vom regionalen Bio-Imker
- Saft von Streuobstwiesen
- Wenig Fleisch und wenn, dann Bio
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden lernen Zusammenhänge zwischen unseren Lebensmitteln und der Ökosystemleistung der Bienen kennen.
Die Lernenden wissen, welche Handlungsmöglichkeiten zum Schutz der Bienen im Alltag bestehen.
Die Lernenden reflektieren ihren eigenen Beitrag zum Schutz der Bienen.
Konnex zum Lehrplan
Bildungs- und Lehraufgabe Ernährung und Haushalt: „Im Bereich Ernährung, Gesundheit und Soziales werden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten für eine an Gesundheit und Nachhaltigkeit orientierte selbstverantwortliche Gestaltung des Essalltags erworben. Das Verstehen von Lebensmittelproduktion beginnend in der Landwirtschaft bei der Urproduktion sowie grundlegender technologischer Prozesse im Zusammenhang mit Lebensmittelherstellung und -verarbeitung wird gefördert.“
Quellen
Bee Careful (o.D.): Der Fruchtertrag durch die Biene. www.bee-careful.com/de/fruchtvielfalt/der-fruchtertrag-durch-die-biene/
Naturschutzbund Deutschland (o.D.): So summt und brummt es im Einkaufsbeutel. Unsere Tipps für Ihren insektenfreundlichen Einkauf. www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/insekten-helfen/23735.html