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In dieser Methode setzen sich die Lernenden damit auseinander, was in der Schule alles beschafft werden muss und wer dafür zuständig ist. Sie erfahren, dass ökologische Beschaffung dazu beiträgt, Ressourcen zu schonen und damit auch den nachfolgenden Generationen eine ausreichende Lebensgrundlage zu erhalten. Auf Basis von selbst durchgeführte Interviews werden Ideen im eigenen Wirkungsbereich diskutiert.

ABLAUF
PHASE 1
20 Minuten
Einstieg durch Brainstorming

Die Einheit beginnt mit einem gemeinsamen Brainstorming darüber, was in einer Schule alles eingekauft und beschafft werden muss. Die Einfälle werden alle spontan auf kleine Moderationskärtchen geschrieben – jede Idee auf ein eigenes Kärtchen. Wenn viele Kärtchen beschrieben sind und die Einfälle weniger werden, werden die einzelnen Ideen zu Bereichen geclustert.
Welche Bereiche lassen sich erkennen (z.B. Schulküche, Geräte, Büromaterialien, Energie, Garten, Putzmaterial…)? Die einzelnen Bereiche werden nun auf ein Plakat geschrieben und die einzelnen Kärtchen zugeordnet und aufgeklebt.

Anhand des fertigen Plakats wird nun noch besprochen, was ökologische Produkte in jedem Bereich sind (z.B. Schulküche: biologische, regionale und saisonale Lebensmittel; Putzmaterial: ökologische Reinigungsmittel, …)

PHASE 2
25 Minuten
Erstellung Interviewfragen

Gemeinsam wird eruiert, welche Personen in der Schule alle zuständig sind für die Beschaffung (Direktor:in, Hauswart:in, Raumpfleger:in, …). Wenn dies klar ist, teilen sich die Lernenden in Kleingruppen, von denen jede Gruppe eine der Personen befragt. Jede Gruppe schreibt sich vorher eine kleine Liste von den Dingen, die sie wissen möchten, z.B.:

  • Was wird alles eingekauft?
  • Wer bestimmt und veranlasst, was gekauft wird?
  • Wie oft muss eingekauft werden?
  • Was kostet so ein Einkauf für die Schule?
  • Wer bezahlt das?
  • Werden ökologische Produkte eingekauft? Wenn nein, warum nicht?
  • Was bedeutet ökologische Beschaffung?
  • Warum sollte die Schule ökologische Beschaffung leisten?
  • Welche Produkte könnten in Zukunft ökologisch beschafft werden?
  • Was wäre notwendig, damit mehr ökologisch beschafft werden kann?

Unser Schulbetrieb in Zahlen: Zusätzlich zu den Fragen, die mit ökologischer Beschaffung zu tun haben, kann es auch ganz lustig und interessant sein, herauszufinden, welche Mengen an bestimmten Dingen in einer Schule benötigt werden. Z.B. Wie viele Rollen Klopapier werden in einem Schuljahr verbraucht? Wie viel Kilo Kopierpapier? (Hier können die Schüler:innen vor dem Gespräch ihre persönlichen Schätzungen abgeben).

PHASE 3
15 Minuten
Durchführung Interview

Ausgerüstet mit Fragenliste, Schreibzeug und ev. einer Kamera oder einem Audioaufnahmegerät suchen die Kleingruppen ihre Interviewpartner:innen auf und holen die Informationen ein. Die Antworten werden von den Lernenden festgehalten.

PHASE 4
40 Minuten
Was können wir tun?

Im Gespräch mit den zuständigen Personen werden die Schüler:innen in den Kleingruppen verschiedenste Erfahrungen gewinnen – manche Schulen beschaffen mehr auf ökologische Weise, andere weniger. Höchstwahrscheinlich werden die Grenzen ökologischer Beschaffung (durch Kosten, Organisation,…) in diesen Gesprächen ein wichtiges Thema sein.
Wieder in die Klasse zurückgekehrt sollen sich die Lernenden zunächst gegenseitig ihre gewonnenen Erkenntnisse und Fakten präsentieren und diese im Anschluss daran diskutieren.
Durch kritisches Nachfragen und Thematisieren bei den Zuständigen kann vielleicht einiges bewegt werden, dennoch stoßen hier Schüler:innen an Grenzen, da die Beschaffung in einer Schule natürlich nicht in ihrem Kompetenzbereich liegt. Daher lesen im Anschluss die Lernenden den Arbeitstext „Kann ich denn etwas tun?” aufmerksam durch und diskutieren diesen anschließend im Plenum.

  • Welche Punkte im Text siehst du auch so? Welche nicht, warum?
  • Glaubst du, dass durch Nachfrage die Entwicklung und Produktion von nachhaltigen Produkten vorangetrieben wird?
  • Wie stillst du deine individuellen Bedürfnisse? Achtest du persönlich bei einem Kauf auf nachhaltige Produktion oder schaust du allein auf das Preis-Leistungs-Verhältnis?
  • Denkst du, dass du andere durch deine Vorbildwirkung zum Umdenken bringen kannst?
  • Hast du dich selbst schon einmal durch das Vorbild eines anderen beeinflussen lassen?
Downloads für diese Phase:
Arbeitstext „Kann ich denn etwas tun?"
PHASE 5
20 Minuten
Abschluss

Gemeinsam wird nun überlegt, wie jede:r für sich im eigenen Wirkungsbereich ökologisch einkaufen kann. Die Ideen werden auf ein Plakat geschrieben und für alle sichtbar aufgehängt. Die gewonnenen Tipps können auch in der Schulzeitung veröffentlicht werden.

Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden wissen, dass ökologische Beschaffung Ressourcen schont und damit dazu beiträgt, auch der nächsten Generation eine ausreichende Lebensgrundlage zu gewährleisten.
Die Lernenden kennen Möglichkeiten, wie sie in ihrem eigenen Wirkungsfeld zur ökologischen Beschaffung bzw. Schonung der Ressourcen beitragen können.
Die Lernenden haben Ideen und können im Rahmen der gestellten Aufgaben gemeinsam mit anderen planen und handeln.
Die Lernenden können anhand eines selbst angefertigten Fragenkatalogs ein Interview führen und relevante Informationen erfragen. Sie geben die eingeholten Informationen an das Plenum weiter und sind in der Lage darüber zu diskutieren.
Konnex zum Lehrplan
Deutsch
„Informationsquellen erschließen: Personen befragen; Auskünfte einholen, Fragen vorbereiten und zielführend stellen.“ (1.-4. Klasse)

Biologie und Umweltkunde
„Positive wie negative Folgen menschlichen Wirkens sind hinsichtlich ihrer Auswirkungen zu analysieren und
zu hinterfragen. Umweltprobleme, deren Ursachen und Lösungsvorschläge sind zu erarbeiten.“ (4. Klasse)

Geografie und Wirtschaftskunde
„Die Verantwortung der Menschen für die „Eine Erde“ erkennen.“ (3. Klasse)

Quellen

Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2012)