Bei der Produktion benötigen Lebensmittel unterschiedlich viel (virtuelles) Wasser. In mehreren Übungen nähern sich die Lernenden diesem Thema an. Mit verschiedenen Methoden erfahren die Lernenden, wie viel Wasser für die Herstellung diverser Produkte benötigt wird und berechnen exemplarisch den Wasserverbrauch für ihr Frühstück.
Die Stunde beginnt mit einem Schätzspiel. Die Lehrperson stellt dafür eine Frage und die Lernenden stellen sich entsprechend ihrer Antwort in der Klasse auf (ein Ende der Klasse symbolisiert 0 Liter, das andere Ende 20.000 Liter). Die Frage lautet:
„Wie viel Wasser wird benötigt, um
- eine italienische Tomate (109 l/kg)
- einen österreichischen Apfel (213 l/kg)
- ein Kilo Kaffee (18.925 l/kg)
- ein Kilo Baumwolle (10.852 l/kg)
zu produzieren?“
Nach jeder Schätzung verrät die Lehrperson den Lernenden das richtige (Durchschnitts-)Ergebnis. Abschließend stellt sie die Frage: Wie viel Wasser verbraucht ein:e durchschnittliche:r Österreicher:in täglich (Antwort: direkter Verbrauch: 125 Liter, indirekter Verbrauch: 4000 Liter)?
Zum Vergleich: in eine randvoll gefüllte Badewanne passen ca. 200 Liter. An dieser Stelle kann die Lehrperson zur besseren Veranschaulichung auf ein Beispiel des Infoblattes (M15) zurückgreifen.
Anschließend erhalten die Lernenden das Arbeitsblatt „Virtuelles Wasser“ (M15).
Hinweis: Das Infoblatt ist für die Lehrperson gedacht, kann aber bei Bedarf auch den Lernenden ausgeteilt werden.
Zu zweit überlegen sie nun, was sie heute zum Frühstück gegessen und getrunken haben und schreiben sämtliche Produkte auf ein Blatt Papier.
(Anmerkung: Falls jemand nicht gefrühstückt hat, notiert die Person, was sie in der Regel, oder am Wochenende frühstückt). Im nächsten Schritt errechnen sie mit Hilfe des Arbeitsblattes, wie viel Liter Wasser insgesamt benötigt wurden, um ihr Frühstück herzustellen.
Im Anschluss werden im Plenum folgende Fragen aufgegriffen und gemeinsam diskutiert:
- Welches Produkt von eurem Frühstück verbraucht das meiste Wasser?
- Wie ist es euch mit der Übung ergangen? Waren die Ergebnisse überraschend für euch?
- Wofür glaubt ihr, wird das Wasser benötigt?
- Wie könnte man beim Einkaufen „Wasser sparen“?
Zum Abschluss stellt die Lehrperson eine kurze Reflexionsfrage (z. B.: „Was nehmt ihr euch aus der heutigen Stunde mit?“). Wer möchte, gibt ein kurzes Statement dazu ab.
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sind in der Lage den Begriff „virtuelles Wasser" erklären zu können.
Die Lernenden sind in der Lage Größenordnungen einzuschätzen und zu vergleichen.
Die Lernenden sind in der Lage Mengenangaben an den persönlichen Konsum anzupassen und zu errechnen.
Quellen
Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2015): the BOX. Innovative Stundenbilder für zwischendurch. Wien: Eigenverlag.