Die Sustainable Development Goals oder SDGs stellen die globalen Leitlinien für nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Ebene dar. Regierungen, Organisationen, Betriebe und Privatpersonen sind aufgefordert, Maßnahmen für ein faires, zukunftsfähiges und klimafreundliches sowie ressourcenschonendes Leben zu setzen. In dieser Einheit haben die Lernenden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen, Meinungen und Fragen in Bezug auf die 17 Ziele einzubringen. Im interaktiven Teil wird in Form eines Bingos sichtbar, wo bereits Engagement im Klassenverband herrscht und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt.
Da für einige Schüler:innen die SDGs noch Neuland sind, bietet es sich an, in der Klasse zunächst mal das Thema einzuführen und zu besprechen. Dafür eigenen sich beispielsweise kindgerechte Erklärvideos (siehe weiterführende Links). Danach werden im Plenum die einzelnen SDGs mit folgenden Fragen näher diskutiert:
- Die Bekämpfung von Armut ist ein wichtiger Schritt für eine gerechte Welt. Denkst du, dass Armut auch in Österreich ein Thema ist? Was könnten Gründe für Armut sein?
- Hunger ist ein großes Problem auf dieser Welt. Warum denkst du, gibt es trotz vollgefüllter Supermärkte noch immer so viele hungernde Menschen auf dieser Welt?
- Man sagt, dass Gesundheit zu den wichtigsten Dingen im Leben zählt. Wie gesund fühlst du dich? Wie wichtig ist dir deine Gesundheit?
- Du hast Glück, du darfst zur Schule gehen! Millionen von Kindern auf der Welt können das nicht! Wieso denkst du, ist das so?
- Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber Frauen und Mädchen haben nicht überall die gleichen Möglichkeiten und Rechte wie Männer. Was würdest du dir für sie wünschen?
- Du kannst tagtäglich so viel Wasser verwenden, wie du willst: zur Körperpflege, zum Kochen, zum Trinken oder für die Klospülung. Das ist nicht selbstverständlich! Weißt du eigentlich, wie viel Wasser pro Kopf in Österreich verbraucht wird? (Österreich ca. 135 Liter pro Person pro Tag. In weiten Teilen Afrikas ca. 20 Liter pro Person pro Tag)
- Energie umgibt dich permanent – sie ist immer verfügbar: zum Heizen, für Elektrogeräte oder für das Auto. Wie sähe dein Leben ohne Energie (Strom, Treibstoff und Gas) aus?
- Nicht jeder Mensch kann oder darf das arbeiten, was er oder sie gerne möchte. Wieso denkst du, ist das so? Hast du einen Traumberuf?
- Das Internet hat das Leben der Menschheit verändert. Man findet einfach alles darin: Wetter, Videos, Tipps, Anleitungen, Nachrichten, Kaufplattformen, soziale Netzwerke usw. Was denkst du, welche Vor- oder Nachteile haben Menschen ohne Zugang zu Internet?
- Hast du schon mal von „Diskriminierung“ gehört? Es bezeichnet die Benachteiligung von Personen aufgrund von Alter, Geschlecht, körperlicher oder geistiger Behinderung, Herkunft, sexueller Orientierung, Religion oder wirtschaftlichem Status. Wie denkst du, fühlen sich Leute, die benachteiligt werden?
- Platz ist auf der Erde begrenzt, trotzdem muss man darauf achten, dass für alles Raum bleibt: Raum zum Wohnen, Arbeiten, für Transport, Freizeit, Tiere, Lebensmittelanbau, Energieproduktion, Flüsse und Seen, Wälder und Wiesen, Geschäfte und Fabriken, Abfallbeseitigung, Schulen und vieles mehr. Denk an deinen Wohnort: Was gefällt dir gut? Was würdest du ändern?
- Alles, was dich umgibt, hat irgendwer einmal produziert: Sei es jetzt deine Schultasche das Gewand, das du gerade trägst, das Bett, in dem du schläfst oder das Brot für deine Jause. Wer könnten diese Leute sein? Werden sie angemessen bezahlt? Was glaubst du, welche Materialien dafür verwendet wurden?
- Hast du schon mal vom Klimawandel gehört? Was stellst du dir darunter vor?
- Das Meer ist für viele faszinierend. Welche Bilder gehen dir durch den Kopf, wenn du an das Meer denkst?
- Die Vielfalt an Tieren, Pflanzen oder Lebensräumen ist gefährdet. Warum denkst du, ist das so?
- Mutter Teresa hat einmal gesagt: „Friede beginnt mit einem Lächeln“. Was denkst du, könnte damit gemeint sein?
- Wie findest du den Vorsatz, dass die Staaten dieser Welt gemeinsam an Entwicklungszielen arbeiten wollen, um die Zukunft gerechter und stabiler zu gestalten?
- Sind deiner Meinung nach alle Ziele gleich wichtig? Oder findest du manche wichtiger als andere?
Im Anschluss dazu können noch Plakate kreiert werden, um das eben Besprochene auch bildlich/in Stichworten und mit eigenen Ergänzungen zusammenzufassen. Die gestalteten Plakate können in der Klasse aufgehängt und vorgestellt werden.
Um die Handlungsoptionen deutlicher zu machen und ins Gespräch mit den Mitschüler:innen zu kommen, wird das SDG-Bingo gespielt. Jedes Kind bekommt dafür eine SDG-Bingo Vorlage ausgeteilt.
Die Lehrperson erklärt die Regeln: Sobald das Startsignal ertönt, dürfen sich die Lernenden im Klassenraum bewegen, mit dem Ziel möglichst schnell andere Kinder ausfindig zu machen, auf die die Aussagen auf dem Arbeitsblatt zutreffen könnten. Sobald man eine Person gefunden hat, auf die die Frage zutrifft, soll diese im jeweiligen Kästchen unterschreiben (Name dazu schreiben).
Die erste Person, die zu jeder Aussage eine Person gefunden und somit in jedem Kästchen
eine Unterschrift hat, hat gewonnen und ruft „SDG-Bingo“!
Im Anschluss werden die Ergebnisse verglichen:
- Wer hat wo unterschrieben?
- Was sind die Gründe, warum man eine Aussage unterschrieben/nicht unterschrieben hat?
- Welche Maßnahmen treffen die Lernenden sonst noch bzw. welche möglichen Maßnahmen fallen ihnen ein?
Am Ende der Einheit wird noch einmal Feedback eingehoben, dabei können die Lernenden folgendes gefragt werden:
- Was nimmst du dir aus der heutigen Übung mit?
- Was hat dich überrascht?
- Worüber weißt du jetzt mehr?
- Welche Fragen beschäftigen dich noch?
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden erkennen, dass sie selbst einen Beitrag leisten können und sollen.
Die Lernenden setzen sich mit Inhalten eines Erklärvideos auseinander und diskutieren darüber.
Quellen
Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2018)