© Melanie Salzl


Diese Einheit versetzt die Lernenden auf spielerische Weise in eine Handelssituation. Um die Bedeutung von Kooperationsprozessen und partnerschaftlichem Verhalten zu erkennen, müssen alle Spielenden in Interaktion treten und sich in die anderen Mitspielenden hineinversetzen. Dazu schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen von der Orangenplantagenbesitzer:in bis zur Orangen-Marmeladen-Erzeuger:in.

ABLAUF
PHASE 1
10 Minuten
Einleitung/Rollenvergebung

Jede:r Lernende erhält von der Lehrperson eine Rollenbeschreibung (M 15) mit einer Aufgabe. Es gibt die Rollen A, B, C und optional D. Die Lernenden sollen sich die Rollenbeschreibung und ihre Aufgabe (Ziel) gut durchlesen. Die eigene Aufgabenstellung darf den anderen Spieler:innen jedoch nicht verraten werden.

Downloads für diese Phase:
M15 - Orangenplantagenspiel Anleitung
PHASE 2
20 Minuten
Verhandlungen

Jeweils ein:e Lernende:r der Gruppen A, B und C finden sich nun zu einer Verhandlungsgruppe zusammen.  So können mehrere Verhandlungsrunden parallel stattfinden. Lernende der Gruppe D sind Joker. Sie dürfen bei allen Verhandlungsgruppen teilnehmen und können die Gruppe auch wechseln. Das Ziel jeder Verhandlung: Jede:r soll das beste Geschäft machen.

Auflösung: Die Lösung des vorliegenden Problems liegt im Stichwort Kooperationsgewinn, denn durch die Offenlegung der Motive der einzelnen Parteien und Kooperationen kann eine Win-Win-Situation geschaffen werden. Konkret bedeutet dies hier, dass Rolle B und Rolle C komplementäre Teile der Orange benötigen (Saft vs. Schale) und daher ihre gewünschten Produkte aus derselben Ware gewinnen können. Rolle D benötigt die ganzen Früchte. Rolle A kann also von den 100 t Orangen 80 t an B & C für insgesamt 100.000 Dollar verkaufen und die verbleibenden 20 t an Rolle D, womit sich auch die Finanzierung ausgeht.

PHASE 3
15 Minuten
Gruppenreflexion

Nach Abschluss des Rollenspiels werden im Plenum die einzelnen Lösungen verglichen. Es wird reflektiert, wie die Lernenden das Spiel und ihre Rollen wahrgenommen haben. Mögliche Reflexionsfragen:

  • Wie ist eure Lösung ausgefallen?
  • Sind alle Gruppenmitglieder am Ende der Verhandlung zufrieden gewesen?
  • Fällt euch im Nachhinein eine bessere/sinnvollere Lösung ein?
  • Habt ihr das Gefühl, dass alle Verhandlungspartner:innen mit dem Ergebnis zufrieden sind?
  • Denkt ihr, dass eure Lösung nachhaltig ist? Wie würde die Situation – bei Beibehaltung eurer Strategie – für alle Beteiligten in zehn Jahren aussehen?
PHASE 4
5 Minuten
Anonymes Feedback

Am Ende der Einheit werden die Lernenden gebeten, eine kurze Mitteilung in Form einer Postkarte an die Lehrperson zu schreiben (anonym), in der sie ihr mitteilen, was sie von der Stunde mitnehmen. Das soll kurz und knapp (in Schrift oder Bild) erfolgen.

Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sind in der Lage sich in die Situation anderer Personen einzufühlen.
Die Lernenden sind in der Lage miteinander in Interaktion zu treten und zu kooperieren.
Die Lernenden sind in der Lage innerhalb eines Teams zu kommunizieren und in Verhandlung zu treten.
Die Lernenden sind in der Lage in einer Gruppe gemeinschaftliche Lösungen zu entwickeln.

Quellen

Quelle: www.jugend-in-eigener-Sache.de, in Anlehnung an: Schächtele P. in: Rachow, A. (2004): Spielbar II, managerSeminare Gerhard May Verlags GmbH Bonn, S. 145.