© Steve Buissinne/Pixabay


Tim Bendzkos Song „Nur noch kurz die Welt retten“ lässt Raum für Interpretation wie auch Irritation. Wird die „Weltrettung“ vorgeschoben, um andere Dinge nicht machen zu müssen? Werden andere Dinge – wie „Mails checken“ – vorgeschoben, um die „Welt nicht retten“ zu müssen? Mit dieser Methode werden die Jugendlichen aufgefordert selbst die Aussage des Liedes zu interpretieren. Zusätzlich ermöglicht dieser didaktische Vorschlag eine Auseinandersetzung mit den Fragen, was wesentlich für die Jugendlichen ist und wofür sie (keine) Zeit haben.

ABLAUF
PHASE 1
15 Minuten
Song anhören und diskutieren

Die Jugendlichen hören sich den Song an bzw. lesen den Song-Text dazu. Danach erfolgt eine Diskussion im Plenum.

Mögliche Impulsfragen für die Diskussion:

  • Wie gefällt euch der Song? Sprachlich, musikalisch…
  • Was wollte der Autor eurer Meinung nach mit dem Song aussagen?
  • Wie passt die Musik zum Inhalt?
  • Was transportiert das Video?

Mögliche Interpretationen:

  • Vor lauter Weltrettungsaktivitäten hat der Protagonist keine Zeit für sein Privatleben.
  • Der Protagonist tut nichts, er redet nur davon, dass er etwas tun möchte bzw. sollte.
  • Bevor der Protagonist „die Welt retten“ kann, muss er noch seine Mails checken. Das Internet hält ihn davon ab, etwas Sinnvolles zu tun.
Weiterführende Links:
PHASE 2
20 Minuten
Zweiergespräche

In Zweiergesprächen tauschen sich die Jugendlichen darüber aus, was für sie wesentlich im Leben ist.

Mögliche Impulsfragen:

  • Was ist dir wichtig im Leben?
  • Wofür hast du Zeit, wofür nicht? Wofür hättest du gerne mehr Zeit? Warum hast du sie nicht?
  • Wovor möchtest du dich drücken und findest deshalb gerne Ausflüchte?
  • Welche „Zeitfresser“ gibt es in deinem Leben?
  • Welchen Stellenwert haben Internet und Handy für dich?
PHASE 3
1440 Minuten
Selbstversuch: Ein Tag ohne Handy und Internet

Als Aufgabe können die Jugendliche die Herausforderung annehmen, einen Tag ohne Internet und Handy auszukommen und dazu Tagebuch zu führen oder eine Reportage zu schreiben oder sich interviewen zu lassen. Die Lehrpersonen sollten die Entscheidung dazu auf jeden Fall den Jugendlichen überlassen!

Mögliche Impulsfragen:

  • Wie hast du dich gefühlt? Hast du durchgehalten?
  • Was hast du anders gemacht als sonst?
  • In welcher Situation war es besonders schwierig zu verzichten?
  • Hat es dir auch Spaß gemacht?
  • Kannst du dir vorstellen, dass du in Zukunft mehr Zeit mit anderen Dingen als Handy und Internet verbringen möchtest?
PHASE 4
20 Minuten
Abschließende Reflexion

Wer will, kann von den Erfahrungen beim Selbstversuch berichten. Eine interessante Diskussion wäre im Anschluss, welche Rolle der Faktor Zeit beim Thema „Weltrettung“ spielt. Brauchen wir mehr Zeit?

Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden interpretieren einen Songtext.
Die Lernenden setzen sich damit auseinander, was ihnen im Leben besonders wichtig ist.
Die Lernenden reflektieren über ihre Erfahrungen.
Die Lernenden entdecken „Zeitfresser" in ihrem Leben.

Quellen

Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2013): Morgen wird heute gestern sein. Wien: Eigenverlag.

Tim Bendzko (2011): Nur noch kurz die Welt retten. Aus dem Album: Wenn Worte meine Sprache wären. Musikverlag: Columbia d (Sony Music).