In mehreren Übungen machen sich die Lernenden Gedanken über ihren Weg zur Schule und den Verkehrsmitteln, die sie dabei benützen. Wäre es möglich, ein anderes, umweltfreundlicheres Verkehrsmittel zu benützen? In einem Selbstversuch wird dies eine Woche lang erprobt und die Ergebnisse werden ausgewertet und dokumentiert.
Im Plenum wird mit den Lernenden besprochen, auf welche Art und Weise sie in die Schule kommen. Die verschiedenen Verkehrsmittel (Auto, Fahrrad, Roller, zu Fuß, Öffentliche Verkehrsmittel) werden gesammelt. Per Handheben werden die Zahlen in der Klasse ermittelt und an der Tafel gegenübergestellt.
Anschließend werden folgende Fragen diskutiert:
- Welche Vor- und Nachteile haben die einzelnen Verkehrsmittel?
- Welche ökologischen Auswirkungen haben die einzelnen Verkehrsmittel?
- Wer in der Klasse hätte die Wahl und könnte auch öffentlich oder mit dem Rad/zu Fuß kommen?
Auf einem Plakat wird ein Raster skizziert, der aus fünf Spalten für die Wochentage (Schultage) und drei breiten Zeilen besteht. In einem ersten Schritt wird nun mit bunten Klebepunkten eine Ist-Analyse gemacht. Dabei wird jedem Verkehrsmittel eine andere Farbe zugeteilt. Jedes Kind klebt nun bei jedem Wochentag den entsprechenden Klebepunkt, je nachdem mit welchem Verkehrsmittel es in die Schule kommt (z.B. rot für Auto, grün für Fahrrad,…). So sieht man auf einem Blick, wie die Verteilung aussieht.
Nun überlegt sich jede:r Schüler:in, wie oft sie ein umweltfreundlicheres Verkehrsmittel wählen könnten. Gemeinsam wird nun eine Zielvorgabe festgelegt: z.B. in der nächsten Woche wollen wir es schaffen, dass mind. 10 Schüler:innen mit dem Rad oder zu Fuß kommen und nur noch drei mit dem Auto gebracht werden. Es wird auch überlegt, wie der Erfolg, wenn er sich einstellt, „gefeiert“ werden kann (z.B. umweltfreundlichen Ausflug planen, eine gemeinsame Radtour machen,…).
Wenn die Aktion läuft, klebt jede:r Schüler:in jeden Tag den entsprechenden Punkt auf das Plakat.
Nach einer Woche wird Bilanz gezogen: Konnte das Ziel erreicht werden?
Gemeinsam wird das Erlebte besprochen. Folgende Fragen führen durch das Gruppengespräch:
- Was hast du auf dem Schulweg erlebt? War das neu gewählte Verkehrsmittel eine Erleichterung oder eine Erschwernis? Was war schöner, was schlechter? Was waren die Vor- und Nachteile?
- Könntest du öfter mit diesen Verkehrsmitteln kommen? Wovon hängt es ab?
- Wie zufrieden warst du mit der Verkehrssituation vor der Schule?
- Was hast du als positiv/negativ erlebt? Wo ist eine Gefahrenstelle? Was würdest du gerne verändern, wenn du die Möglichkeit hättest?
- Bei wem war es nicht möglich, ein umweltfreundlicheres Verkehrsmittel zu wählen? Warum nicht? Was müsste sich ändern bzw. wer müsste aktiv werden, damit dies möglich wäre? (z.B. besseres Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln, benutzerfreundlichere Abfahrtszeiten oder – intervalle, …)
Die Erfahrungen mit der Mobitafel werden auf Plakaten dokumentiert und werden in der Schule ausgestellt. So werden vielleicht auch andere Klassen ermutigt, eine ähnliche Aktion in ihrer Klasse zu starten.
Und natürlich nicht vergessen: der Erfolg muss (wie zuvor überlegt) gefeiert werden!
Besondere Hinweise
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sind in der Lage, ihr eigenes Mobilitätsverhalten auf ihrem Schulweg zu hinterfragen.
Die Lernenden stecken sich ein Ziel für einen Selbstversuch.
Die Lernenden bewerten in einem gemeinsamen Gespräch einen Versuch.
Konnex zum Lehrplan
Ziel ist eine solide Basis für umweltfreundliches Handeln und Verhalten, die sich aus Umweltwissen, Umweltbewusstsein und ökologischer Handlungskompetenz zusammensetzt. (1.-4. Klasse)
Deutsch
Der Deutschunterricht soll Urteils- und Kritikfähigkeit, Entscheidungs- und Handlungskompetenzen weiterentwickeln. Er soll die Auseinandersetzung mit Werten im Hinblick auf ein ethisch vertretbares Menschen- und Weltbild fördern. (1.-4. Klasse)
Quellen
Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2012).