Mobbingvorfälle in Schulen kursieren seit Jahren immer wieder durch die Medien. Die HBSC-Studie Health Behaviour in School-aged Children (2018) zeigt auf, wie sich Gewalt in Schulen seit 2010 verändert hat, welche Gruppen am stärksten involviert sind und welche Rolle die Prävention dabei spielt.

Der Begriff Mobbing meint die systematische und dauerhafte Herabwürdigung und Ausgrenzung einzelner Schüler:innen durch Einzelne oder Gruppen in Form von Drohungen, Erpressungen, Tyrannisierung, Beschimpfungen und/oder körperlicher Gewalt. Wohingegen vor allem letzteres tendenziell leichter von außen erkennbar ist, gibt es auch oft unbemerktes, indirektes Mobbing, wie etwa durch die Verbreitung von Gerüchten. Im Zuge der Digitalisierung der letzten Jahre ist eine weitere Form von Mobbing entstanden, das Cyber-Mobbing. Dies bezeichnet Mobbing-Handlungen im Internet bzw. auf sozialen Medien wie Whatsapp, Facebook und Co. und stellt oftmals eine Erweiterung von Mobbing im direkten sozialen Umfeld, z. B. in der Schulklasse, dar.

Die Auswirkungen von Mobbing in Opfern spiegeln sich in vielen Belangen von Gesundheit und Wohlbefinden wider, denn sie manifestieren sich in beeinträchtigter Lebenszufriedenheit, psychischen und psychisch bedingten Beschwerden (Nervosität, Schlafstörungen, Reizbarkeit…) und/oder depressiven Verstimmungen. Im schulischen Kontext beeinflusst Mobbing sowohl das Klassenklima als auch die Leistungsfähigkeit der Betroffenen negativ.

Die HBSC-Studie ermittelte, dass mehr Burschen als Mädchen in Mobbing involviert sind und dass es im Alter von ca. 13 Jahren die meisten Vorfälle gibt. Im Vergleich zu 2010 ist die relative Anzahl an Schüler:innen, die mindestens zwei Mal pro Monat in Mobbing verstrickt waren, stark gesunken: von 26 % auf unter 10%. Die finanzielle Situation der Kinder und Jugendlichen hat keinen Einfluss darauf, ob jemand zum:zur Mobber:in wird – ein Unterschied zeigt sich jedoch bei Schüler:innen mit Migrationshintergrund, die sowohl häufiger zu Täter:in als auch zum Opfer werden als autochthone.

Die Entstehung jeglicher Form von Gewalt an Schulen soll mittels Gewaltprävention verhindert bzw. maßgeblich reduziert werden. Auf lange Sicht sind eine klare Positionierung gegen Gewalt in den Schulregeln, eine vertrauensvolle Kommunikationsbasis und die Entwicklung von sozialen Kompetenzen unabdingbar. Eine effiziente Maßnahme der Gewaltprävention ist die Ausbildung von einigen Schüler:innen zu Peer-Mediator:innen, die in die Konfliktlösung miteinbezogen werden.

Zum Weiterlesen

Gewalt und Mobbing: Infos der Schulpsychologie Bildungsberatung & des BMBWFWF

Infos zu Cyber-Mobbing auf saferinternet.at


Quellen

GIVE – Servicestelle für Gesundheitsförderung an Österreichs Schulen (01.12.2020). Gewalt und Mobbing unter österreichischen Schülerinnen und Schülern

Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (05.02.2021). Bullying (Mobbing) & Gewalt in der Schule.