Die biologische Vielfalt ist keine konstante Größe. Arten entstehen und Arten vergehen; keine existiert ewig. Durch die menschliche Einflussnahme wurde das Artensterben gegenüber dem natürlich bedingten Aussterbeprozess um das 100- bis 1000-fache beschleunigt. Stirbt eine Art aus, hinterlässt sie eine Lücke im ganzen Ökosystem. Der Rückgang der biologischen Vielfalt betrifft daher in hohem Maße auch uns Menschen, da wir direkt von den natürlichen Ressourcen und ihrer Nutzung abhängig sind. Diese Zusammenhänge und Abhängigkeiten werden den Lernenden mit verschiedenen Methoden spielerisch näher gebracht.
Einstieg mit der Methode „Mittendrin“: Jede Person sucht sich in Gedanken zwei Personen der Gruppe aus, ohne es jemandem mitzuteilen. Die Lernenden bekommen danach den Auftrag, sich so zu bewegen, dass sie immer den gleichen Abstand zwischen den beiden ausgewählten Personen behalten. Die Übung ist zu Ende, wenn die gesamte Gruppe ein stabiles Gleichgewicht erreicht hat bzw. alle still stehen. Nun wird die Übung gemeinsam reflektiert (mögliche Reflexionsfragen siehe M 02). Um die Effekte besser zu veranschaulichen, kann dieselbe Übung noch einmal in Zeitlupe erfolgen (siehe Erklärung M 02).
Anhand dieser Methode kann gemeinsam besprochen werden, was ein (Öko-)System ist und wodurch es sich auszeichnet.
Variante Systemsterben: Es wird getestet, was passiert, wenn Systemelemente, dargestellt durch die Lernenden, wegfallen. Dazu tippt die Lehrperson nach der Reihe einigen Lernenden auf die Schulter, woraufhin diese in die Knie gehen müssen. Alle anderen, die diese Person zuvor ausgewählt haben, müssen daraufhin auch in die Knie gehen. Anschließend wird das Thema Artensterben angesprochen und anhand von einigen Fragen diskutiert (mögliche Fragen siehe M 02). An dieser Stelle kann als Beispiel das Bienensterben kurz durchbesprochen werden (siehe M 02).
Variante Rettungsaktion: Bei der erneuten Wiederholung des Spiels wird den Lernenden die Möglichkeit gegeben, ihre Mitspieler:innen zu retten. Erneut tippt die Gruppenleitung einige Personen an die Schulter, die daraufhin in die Knie gehen. Allerdings zählen sie diesmal bis 5 bevor sie das tun und sagen dabei die Zahlen 4 und 5 laut. Die übrigen Lernenden können die Person retten, indem sie hinlaufen und ihm:ihr auf die Schulter tippen. Dadurch wird vermittelt, dass man den Zusammenbruch eines Systems gemeinsam verhindern kann.
Im Anschluss werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Im Plenum wird zum Abschluss noch einmal gemeinsam reflektiert:
- Wie wirkt sich der Verlust von Arten auf unsere Ökosysteme aus?
- Was bedeutet das Artensterben für uns Menschen?
- Was könnte jede:r tun, um dem Verlust von Vielfalt entgegenzuwirken?
- Wie hat sich eure Sicht auf das Thema durch diese Stunde verändert?
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sollen lernen, gemeinsam in der Gruppe ein Thema zu erarbeiten.
Quellen
In Anlehnung an: Systemdenken fördern. Systemtraining und Unterrichtsreihen zum vernetzten Denken 1.– 9. Schulstufe (2010) Schulverlag plus.