Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. Das berühmte Zitat Gandhis regt dazu an, selbst nachzudenken wie wir uns die Welt wünschen und was wir selbst ändern können, um eine derartige Veränderung zu ermöglichen. Ziel dieser didaktischen Anregung ist es, dass Jugendliche Visionen über eine für sie lebenswerte Welt formulieren. Sie sollen erkennen, dass jede:r die Welt mitgestalten und somit etwas zu einer Veränderung beitragen kann. In mehreren Übungen setzen sich die Lernenden mit möglichen Beiträgen zur Veränderung der Welt und deren Auswirkungen auseinander.
Alle erhalten die Illustration mit dem Zitat von Mahatma Gandhi und lassen dieses auf sich wirken. Danach sprechen die Jugendlichen in Gruppen über das Zitat.
Mögliche Impulsfragen:
- Spricht dich das Zitat an?
- Was löst es bei dir aus?
- Was will Gandhi deiner Meinung nach damit sagen?
Für diese Methode lohnt es sich eine ruhige Atmosphäre zu schaffen. (Eventuell leise Musik, Augen schließen, Phantasie ermöglichen). Jede:r Jugendliche wird eingeladen sich im Laufe dieser Phase folgende Fragen zu stellen:
- Wie schaut deine Traumwelt aus?
- Was würdest du dir wünschen, wenn du die Welt verändern könntest?
- Wie sieht eine Welt aus, die du dir für deine Enkelkinder wünschst?
Die Fragen können alle Lebensbereiche betreffen: Schule, Familie, Freunde, Wirtschaft, Umwelt, Freizeit, Arbeit …
Bei dieser Übung ist es wichtig, dass jeder noch so utopische Wunsch aufgenommen wird. Sie soll zum Träumen anregen, nicht zum Argumentieren. Es ist erfahrungsgemäß gar nicht einfach, positive Visionen zu entwickeln, wir sind eher gewohnt, zu kritisieren was läuft, als uns selbst als Mitgestalter:innen dieser Welt zu sehen.
Es gibt verschiedene Methoden, um vermehrt die rechte Gehirnhälfte – die für die Fantasie „zuständig“ ist, zu fördern – wählen Sie eine davon:
- Im Traum-Kreis sprechen
Alle setzen sich in einen Kreis. Nacheinander berichten die Schüler:innen über ihre „Traumwelt“. Ein Redegegenstand (z.B. ein Apfel, eine Kastanie, ein Stein …) wird herumgereicht, welcher der sprechenden Person volle Aufmerksamkeit der anderen verspricht. Die Aussagen sollen freiwillig getätigt werden – niemand muss etwas sagen. In dieser Runde soll nicht diskutiert werden. Die Beiträge werden von der Gruppe kommentarlos aufgenommen.
- Die Traum-Welt zeichnen
Die Jugendlichen werden dazu eingeladen ihre Traum-Welt zu zeichnen. Zeichnen regt eher die nicht-rationale Gehirnhälfte an und fördert damit das Träumen.
- Einen Brief aus der Zukunft schreiben
„Wie schaut deine Traum-Welt in 10, 15 oder 30 Jahren aus?“ Die Jugendlichen werden aufgefordert, sich selbst einen Brief zu schreiben, in dem sie festhalten wie ihre zukünftige Traum-Welt aussehen wird. Was ist anders? Was bleibt gleich?
Als nächsten Schritt interviewen sich die Jugendlichen gegenseitig. Im Zweiergespräch tauschen sie sich über die eigenen Erkenntnisse aus. Dazu stellen sich die Jugendlichen gegenseitig Fragen. Mögliche Fragen für die Interviews:
- Welche Veränderungen würdest du dir wünschen?
- Beschreibe eine ganz konkrete Sache, wo du dir eine Veränderung in der Zukunft wünscht (eine Sache aus deiner Vision), so wie wenn sie schon Wirklichkeit wäre: Wie schaut das ganz genau aus?
- Was sind die Begleitumstände?
- Was genau ist dabei wichtig und warum?
- Was hast du selber dazu beigetragen?
- Wer und was hat dich dabei noch unterstützt?
- Könntest du dir das vorstellen? Warum, warum nicht?
- Was würde dich unterstützen?
Zu Beginn der Gruppendiskussion können Freiwillige etwas aus dem vorangegangenen Interview erzählen.
- Was könnt ihr euch vorstellen anders zu machen?
- Welche Veränderungen auf der Welt könntet ihr erzielen?
- Welche Verhaltensveränderungen würde es dafür von euch brauchen?
Danach wird in der Gruppe zu folgenden Impulsfragen diskutiert:
- Was würde passieren, wenn tatsächlich alle, die sich Veränderungen wünschen, auch anders handeln würden?
- Reicht es eurer Meinung nach, wenn jeder Mensch sich so verhält, wie er es für richtig hält?
- Braucht es zusätzlich noch Aktivitäten z.B. auf Ebene von Politik und Wirtschaft?
- Gibt es Menschen, die mehr und welche die weniger gestalten können?
Abschließend definieren die Jugendlichen jeweils zu zweit ein Motto, welches sie bei ihren Wünschen und Vorhaben bestärkt. Die Sätze können gemeinsam mit dem Ausspruch Gandhis auf bunte Papiere/Moderationskarten geschrieben und auf einem Plakat gesammelt und aufgehängt werden um längere Zeit sichtbar zu bleiben – sowohl für die Autor:innen als auch für andere Personen.
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden formulieren ihre Wünsche für eine gute Zukunft.
Die Lernenden setzen sich mit notwendigen Verhaltensänderungen für eine Traumwelt auseinander.
Quellen
Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2013): Morgen wird heute gestern sein. Wien: Eigenverlag.