© Chloé Thomas


Der Begriff „Wildnis” wird mit unterschiedlichen Emotionen assoziiert. Früher war Wildnis oft mit Bedrohungen gleichgesetzt und entsprechend negativ besetzt, wobei heute dieser Begriff oft den Genuss unberührter Natur darstellt. Mit dieser Methode reflektieren die Lernenden über ihren persönlichen Zugang zur Wildnis und bauen so einen emotionalen Zugang mit den eigenen inneren Bildern auf.

ABLAUF
PHASE 1
15 Minuten
Gedankenreise

Die Lernenden machen es sich auf ihren Sitzen bequem (auch im Liegen möglich), sie sollten sich gegenseitig nicht berühren, zur Ruhe kommen, auf den Atem hören, die Augen schließen. Die Methode wird ruhig, langsam und mit Pausen angeleitet, um Raum und Zeit für die Entstehung von inneren Bildern zu geben.

Die Lehrperson leitet eine Gedankenreise an: „Stell dir vor, du bist in einem Raum mit einem kleinen Fenster, durch das Licht eindringt. Du bist neugierig, was sich wohl hinter diesem Fenster befindet, stehst auf und gehst darauf zu. Du blickst hinaus und schaust auf etwas, das sich wie deine eigene Wildnis anfühlt … Was siehst du? Welche Farben kannst du wahrnehmen? Du öffnest das Fenster, streckst deinen Kopf weit hinaus und lässt deinen Blick über die Landschaft schweifen … Nimm alles wahr, was du siehst … Nimm alles wahr, was du riechst … Nimm alles auf, was du hörst … Kannst du Bewegungen wahrnehmen? Gibt es Lebewesen in deiner Wildnis? Nimm dieses Bild auf. Wie wirkt es auf dich, welche Gefühle sind damit verbunden? Vielleicht hast du das Bedürfnis, aus dem Fenster zu steigen und in deine Wildnis hineinzugehen, vielleicht bleibst du aber auch nur stille Beobachterin oder stiller Beobachter hinter dem Fenster. Du hast die Wahl … (längere Pause) Es wird nun Zeit, wieder zurückzukommen und das Fenster zu schließen. Wirf noch einmal einen Blick auf deine Wildnis, mach einen tiefen Atemzug und kehre zurück auf deinen Sitzplatz. Bewege deine Hände und Füße, streck dich, wenn notwendig, und öffne langsam wieder die Augen.“

Downloads für diese Phase:
Wunderwelt-Wald-Wildnis.Wofür?
PHASE 2
15 Minuten
Reflexion

Anschließend erfolgt ein Austausch über die inneren Bilder. Mögliche Impulsfragen:

  • Welche Lebewesen hast du gesehen?
  • Welche Geräusche hast du vernommen?
  • Bist du in deine Wildnis hineingegangen?
  • Welche Gefühle sind aufgetaucht?
  • Wie hast du dich in deiner Wildnis gefühlt?
  • Kennst du reale Orte, die deiner persönlichen Wildnis ähneln?
PHASE 3
15 Minuten
Abschluss

Die inneren Bilder können von den Lernenden in Zeichnungen umgesetzt werden. Diese sollen nicht bewertet werden, wichtig ist der subjektive emotionale Zugang!

Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden haben sich mit „Wildnis“ als subjektiven Begriff auseinandergesetzt.
Die Lernenden haben sich über einen emotionalen Zugang mit den eigenen inneren Bildern beschäftigt.

Quellen

Nationalparks Austria Öffentlichkeitsarbeit 2012-2014 (2014): durch.blick.kontakt. Die österreichischen Nationalparks im Unterricht. Wien: Eigenverlag.