© Carola Holland


Ziel 6 der SDGs besagt, dass alle Menschen bis 2030 sowohl sauberes Trinkwasser als auch eine gute Sanitärversorgung zur Verfügung haben sollen. Österreich befindet sich in dieser Hinsicht in einer glücklichen Lage – mit sauberen Gewässern sowie bestens ausgebauten Wasserleitungen und Sanitäreinrichtungen. Wie steht es aber mit unserem persönlichen Wasserverbrauch? Achten wir darauf, wann und wo wir Wasser verbrauchen – oder ist Wasser ganz selbstverständlich und jederzeit in großen Mengen verfügbar? Lernende reflektieren zunächst ihren persönlichen Wasserverbrauch und versetzen sich danach in die Rolle von Ayana aus Äthiopien. Wie viel Wasser kann sie verbrauchen? Und wie schwierig ist es eigentlich, Wasser auf dem Kopf zu transportieren?

ABLAUF
PHASE 1
15 Minuten
Einführung

Die Lernenden bekommen von der Lehrperson das Arbeitsblatt  M 03 – Mein Wasser-Fußabdruck ausgehändigt. Darauf notieren sie sich, wann und wofür sie im Laufe des Tages Wasser verwenden. Zudem schätzen und notieren sie den dazugehörigen Wasserverbrauch. Diese Aufgabe erfolgt am besten im Vorfeld als „Wassertagebuch“ während eines ganzen Tages (z.B. als Hausaufgabe).

Downloads für diese Phase:
M 03 - Mein Wasser-Fußabdruck
PHASE 2
15 Minuten
Erarbeitung

Wenn alle Lernenden die Arbeitsblätter fertig ausgefüllt haben, wird im Plenum (Sesselkreis) gemeinsam besprochen und verglichen, wofür jede:r täglich Wasser benötigt. In Form einer Mindmap notiert die Lehrperson an der Tafel die genannten Tätigkeiten. Zudem werden die geschätzten Wassermengen untereinander verglichen. Mit Hilfe des Lösungsblatts M 04 Wasserverbrauch werden den Lernenden die tatsächlichen Durchschnittswerte des Wasserverbrauchs in Österreich gezeigt. Basierend auf den Durchschnittswerten, rechnen die Lernenden ihren persönlichen Wasserverbrauch erneut aus und tragen das Endergebnis ein.

Um sich Mengen besser vorstellen zu können, können folgende Vergleichswerte angegeben werden:
1 Kübel = 10 Liter
1 Badewanne randvoll gefüllt = 300 Liter

Downloads für diese Phase:
M 04 Lösungsblatt Wasserverbrauch
PHASE 3
20 Minuten
Abschluss

Im Anschluss soll der eigene Wasserverbrauch anhand folgender Fragen im Plenum reflektiert werden: Der durchschnittliche Verbrauch in Österreich liegt bei etwa 135 Litern pro Tag und Person. Rund ein Drittel davon wird für WC-Spülung, ein Drittel für Körperhygiene und ein weiteres Drittel zum Wäschewaschen, Geschirrspülen, Kochen und Trinken verwendet.

  • Liegt dein Verbrauch über oder unter dem österreichischen Durchschnitt?
  • Wie verteilt sich dein Wasserverbrauch?
  • Welche deiner angeführten Tätigkeiten sind unbedingt notwendig, welche nicht?
  • Wo könntest du Wasser einsparen?
PHASE 4
30 Minuten
Optionale Folgeübung 1: Afrikanisches Wasser-Tagebuch

Die Lehrperson liest die Geschichte „Ein Tag mit Ayana aus Äthiopien“ zu Ziel 6 vor. Zu zweit überlegen die Lernenden nun, wofür Menschen in Afrika Wasser verwenden, und erstellen auf einem unbeschriebenen Arbeitsblatt „Mein Wasser-Fußabdruck“ das Wasser-Tagebuch von Ayana. Insgesamt dürfen sie dabei nur 20 bis 30 Liter Wasser pro Tag verbrauchen, da nur diese Menge sehr vielen Menschen in Afrika zur Verfügung steht. Im Plenum werden die afrikanischen Wasser-Tagebücher verglichen und auch dem eigenen Verbrauch gegenübergestellt. Auf Flipcharts können beide Wassertagebücher (eines von Österreich, eines von Afrika) grafisch aufbereitet werden.

Downloads für diese Phase:
Geschichte „Ein Tag mit Ayana aus Äthiopien“
M 03 - Mein Wasser-Fußabdruck
PHASE 5
40 Minuten
Optionale Folgeübung 2: Wasser tragen

In der Geschichte erzählt Ayana, wie sie gemeinsam mit ihrer Mutter Wasser holt. Sie kann 25 Liter Wasser (25 kg) auf ihrem Kopf tragen. In einer Paarübung können die Schüler:innen selbst ausprobieren, wie schwierig es ist, einen mit Wasser befüllten Behälter auf dem Kopf zu balancieren. Die Lernenden lesen dazu noch einmal jenen Absatz aus der Geschichte, wo beschrieben ist, wie das Wasser getragen wird. Zu zweit werden Tücher oder Schals gefaltet und zu einem Ring geformt. Diese dienen als Hilfe, damit das mit Wasser gefüllte Gefäß am Kopf balanciert werden kann. Zunächst probieren alle Schüler:innen, einen Kübel oder Kanister, gefüllt mit ca. fünf Liter Wasser, auf dem Kopf zu tragen. Danach kann dies auch mit mehr Wasser und/oder als Wettbewerb zwischen zwei Gruppen, z.B. als Staffellauf, weitergeführt werden. Im Anschluss an die Trage-Übung können folgende Fragen besprochen werden:

  • Wie ist es dir dabei gegangen?
  • Hast du es schwierig oder leicht empfunden?
  • Wie oft müsstest du täglich Wasser holen, um deinen Wasserverbrauch decken zu können?
  • Was würdest du anders machen als jetzt, wenn du nicht so viel Wasser zur Verfügung hättest?
Besondere Hinweise
Die optionale Folgeübung 2 ist im Freien durchzuführen
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden erkennen ihren eigenen Wasserverbrauch.
Die Lernenden stärken ihr Bewusstsein über die Wichtigkeit und Knappheit von Wasser.
Die Lernenden können den eigenen Wasserverbrauch im Vergleich zu anderen Ländern einschätzen.
Die Lernenden nehmen eine andere Perspektive ein.
Konnex zum Lehrplan
Auszug aus dem Volksschul-Lehrplan zum Erfahrungs- und Lernbereich „Natur“: Verständnis über die ökologischen Auswirkungen menschlichen Handelns gewinnen: dabei die Erkenntnis gewinnen, dass der Mensch die Natur behutsam nutzen, sie aber auch stören und zerstören kann (Probleme identifizieren: Abfall, Luft- und Wasserverschmutzung).

Quellen

Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2018): Unsere Welt unsere Zukunft. Lehrmaterialien für Kinder und Jugendliche zu den UN-Weltzielen. Wien: Eigenverlag.