© Carola Holland


Der Platz auf unserer Erde ist begrenzt, deswegen gilt es, diesen effizient, fair und vor allem unter der Berücksichtigung von ökologischen Aspekten zu gestalten. SDG 11 strebt an, Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten – dafür braucht es unter anderem eine partizipatorische, integrierte und nachhaltige Stadtplanung. Anhand eines frei erfundenen Ortes können die Schüler:innen bei dieser Übung selbst Entscheidungen über die Stadtplanung und Verbesserung der Infrastruktur treffen.

ABLAUF
PHASE 1
35 Minuten
Gruppenarbeit

Die Lernenden werden per Los oder Durchzählen in gleich große Gruppen eingeteilt (drei bis vier Personen pro Gruppe). Jede Gruppe erhält die Vorlage „Unser Ortsplan“ in A3 und das Arbeitsblatt „Entscheidungen für unseren Ort“, auf dem sie einen Arbeitsauftrag vorfinden. Gemeinsam soll jede Gruppe diskutieren, argumentieren und entscheiden, wie sie den fiktiven Ort verändern würden und dementsprechend ihre Ideen in den Ortsplan einzeichnen. Die folgenden Fragen können dabei hilfreich sein:

  • Welche Auswirkungen hat Bevölkerungswachstum für einen Ort?
  • Welche Maßnahmen können/müssen bei hohem Bevölkerungswachstum in einem Ort noch gesetzt werden?
  • Was würdest du – abgesehen von der vorgegebenen Aufgabenstellung – noch bauen oder verändern?
Downloads für diese Phase:
M 09 - „Mein Ortsplan" und M 10 - „Entscheidungen für unseren Ort“
PHASE 2
15 Minuten
Präsentation

Im Anschluss präsentieren die Kleingruppen ihre neuen Ortspläne im Plenum. Dabei sind sie aufgefordert ihre Entscheidungen zu begründen und zu erklären. Ziel dieser Übung ist es, dass sich die Lernenden mit den Kriterien einer nachhaltigen Raumplanung und Infrastruktur auseinandersetzen und dabei zahlreiche Faktoren gleichzeitig berücksichtigen müssen.

PHASE 3
10 Minuten
Reflexion

Nach jeder Präsentation können von anderen Gruppen Fragen gestellt und gemeinsam diskutiert werden.

TIPP: Das Brettspiel Bau(m)land widmet sich ausführlich dem Thema Raumplanung und kann einen spielerischen Zugang zu der komplexen Materie bieten. Unser Boden wird immer knapper. Er erfüllt nicht nur für die Natur, sondern auch für den Menschen viele wichtige Funktionen. Freie Flächen werden daher immer wertvoller. Um die vielfältigen Interessen und Nutzungsmöglichkeiten, aber auch den Schutzwert verschiedener Landschaftstypen aus erster Hand zu begreifen, wurde das Spiel „Bau(m)land“ konzipiert.

Weiterführende Links:
PHASE 4
20 Minuten
Optionale Folgeübung

Diese Übung kann auch mit dem realen Stadt- oder Ortsplan des Schulstandortes durchgeführt werden. Dazu können die Fragen etwas abgeändert werden (oder zusätzlich zu den bisher genannten Aufgabenstellungen ergänzt werden), wie beispielsweise:

  • Wo können in der Nähe der Schule Freizeiteinrichtungen für Jugendliche errichtet werden?
  • Gibt es deiner Meinung nach genug davon?
  • Welche Einrichtungen wünschst du dir in deiner Stadt/deinem Ort? (Kino, Einkaufsmöglichkeiten, Sportplätze, usw.) Wo könnten diese gebaut werden?
  • Welche Infrastruktur in deinem Ort/deiner Stadt nützt du?
  • Wie viel Geld gibst du monatlich dafür aus? (z.B. für Internet, Telefon, öffentliche Verkehrsmittel, Schwimmbäder usw.)
Weiterführende Links:
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden setzen sich spielerisch mit dem Thema „Raumplanung und Infrastruktur" auseinander.
Die Lernenden können unterschiedliche Interessen abwägen.
Die Lernenden treffen gemeinsame Entscheidungen in der Gruppe.
Die Lernenden argumentieren für die eigene Meinung.
Konnex zum Lehrplan
Auszug aus dem NMS-Lehrplan zu Geographie und Wirtschaftskunde:
Die Notwendigkeit der Raumordnung begreifen
Erfassen der Zusammenhänge von Wirtschaftsweise und Landnutzung
Einsichten in Vorgänge der Raumentwicklung gewinnen, um Fragen der Raumnutzung und Raumordnung unter Beachtung von Ökonomie und Ökologie zu verstehen

Auszug aus dem NMS-Lehrplan zum Technischen Werken:
Durch die Auseinandersetzung mit den Inhalten „Der Ort“, „Das Bauwerk“, „Das Wohnen“ sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, an der Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensbereiches verantwortungsvoll mitzuwirken bzw. Fantasien und Denkmodelle für die Zukunft zu entwickeln.

Quellen

Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2017): Unsere Welt unsere Zukunft. Lehrmaterialien für Kinder und Jugendliche zu den UN-Weltzielen. Wien: Eigenverlag.