Jeder Mensch empfindet Geräusche unterschiedlich und dies trägt zum individuellen Wohlbefinden bei. In diesem Umsetzungsvorschlag setzen sich die Lernenden damit auseinander, was für sie selbst Lärm ist, und machen sich bewusst, was sie in ihrer Geräuschwelt als solchen empfinden und was nicht.
Die Lernenden sitzen gemeinsam im Kreis und werden von der Lehrperson eingeladen, die Augen zu schließen. Die Aufgabe besteht darin, eine Minute lang ganz still zu sein und zu lauschen, welche Geräusche sie wahrnehmen. Nach der Übung berichten die Lernenden, was sie wahrgenommen haben und ob ihnen die Minute lang oder kurz vorgekommen ist.
Nach der Einstiegsübung setzen sich die Lernenden mit Geräuschen aus ihrem Alltag auseinander. Jede:r schneidet dafür mind. 2 Bilder aus den mitgebrachten Zeitungen aus, die Geräusche versinnbildlichen, die sie im Alltag öfter hören bzw. zumindest schon einmal gehört haben (Alternative: Die Lehrperson kann vorab Bildmaterial sichten und mitbringen.)
Alle ausgewählten Geräuschbilder werden anschließend in die Mitte des Kreises gelegt.
Nun werden die rote Karte „Lärm“ und die grüne Karte „Kein Lärm“ von Material M01_Lärm in die Mitte des Kreises etwa 1 Meter auseinander auf den Boden gelegt und die Bildkarten in beliebiger Reihenfolge rundherum gelegt. Reihum wählt nun jede:r eine Bildkarte aus, ordnet sie einer Kategorie zu (Lärm oder kein Lärm) und erklärt, warum sie die Zuordnung macht. Eine nicht eindeutige Zuordnung ist nicht erlaubt.
Die anderen Lernenden schauen zu, ohne den Prozess oder die Erklärung zu kommentieren. Wenn alle Karten zugeordnet sind, wird besprochen, ob jemand eine Bildkarte der anderen Kategorie zugeordnet hätte und warum. Die Karten werden dabei jedoch nicht umgruppiert.
Gemeinsam wird nun festgestellt, dass Lärm für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen hat und jede:r etwas anderes als Lärm empfindet. Abschließend werden nun zuerst in Paaren und dann im Plenum Geräusche, die im Klassenzimmer als Lärm empfunden werden, gesammelt und anschließend gemeinsam Vorschläge gemacht, wie man in Zukunft diese individuellen Lärmquellen zum Wohlbefinden aller minimieren kann.
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden bewerten Geräusche individuell als „Lärm“ oder „kein Lärm“.
Die Lernenden erkennen, dass Geräusche unterschiedlich empfunden werden und verstehen Lärm dementsprechend als subjektiven Begriff.
Die Lernenden formulieren erste Maßnahmen zur Gestaltung zum Thema Lärm für ein positives Miteinander im Klassenzimmer.
Konnex zum Lehrplan
„Schulische Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess ab, Schülerinnen und Schülern ein höheres Ausmaß an Wissen und Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen (Gesundheitskompetenz). […]
Diese Kompetenzen können nur erworben werden, wenn Schule als ein sicherer und gesundheitsfördernder Ort wahrgenommen wird, was zB […] durch eine rauchfreie und ansprechende Schulumgebung (Raumklima, Licht, Lärmschutz, etc.) […] erreicht werden kann.“
Quellen
Lernen ohne Lärm (o.D.): Lärm-Sensibilisierungsübungen für die Sekundarstufe 1 & 2. Übung 1. Lärm oder kein Lärm? www.lernenohnelaerm.at/assets/Lernen-ohne-Laerm/Broschueren/LoL-Materialien-Sek1.pdf