Als Mitgliedstaat der Europäischen Union verpflichtet sich Österreich dazu, einen Fahrplan zur Erreichung der Klima- und Energieziele zu entwickeln. Der Nationale Energie- und Klimaplan (NEKP) beinhaltet entsprechende Maßnahmen und dient als klimapolitische Strategie für Österreich.

Der Nationale Energie- und Klimaplan dient Österreich von 2021 bis 2030 als klimapolitischer Fahrplan, wobei Zielverfehlungen für den Staat Kosten in Milliardenhöhe mit sich ziehen können, entweder durch den Zukauf von CO2-Zertifikaten oder durch EU-Strafzahlungen. Bis 2030 wird das Ziel verfolgt, die Treibhausgasemission in Sektoren außerhalb des EU-Emissionshandels um mindestens 36 % gegenüber 2005 zu reduzieren. Insgesamt wird eine Weiterentwicklung des Energiesystems und entsprechende Dekarbonisierung bis 2050 angestrebt.

Die Maßnahmen zur Zielerreichung gliedern sich in fünf Dimensionen:
• Dekarbonisierung
• Energieeffizienz
• Sicherheit der Energieversorgung
• Energiebinnenmarkt
• Forschung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit

Generell werden ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Weiterentwicklung und der Einsatz von energieeffizienten Maßnahmen angestrebt. Die Maßnahmen der unterschiedlichen Dimensionen überschneiden sich inhaltlich oft. So betrifft etwa die energetische Verbesserung von Gebäuden sowohl Dimension 1 (Dekarbonisierung) als auch Dimension 2 (Energieeffizienz).

Maßnahmen des NEKP

Um im Bereich einer emissionsarmen Mobilität voranzukommen, vertritt Österreich das Prinzip „Vermeidung – Verlagerung – Verbesserung“.
Beispielsweise soll die E-Mobilität durch Steuerbegünstigung deutlich erhöht werden. Gleichzeitig sollen mehr Anreize für klimafreundliche Wege geschaffen werden. Dies inkludiert etwa den Ausbau und die Erweiterung der Infrastruktur für das Radfahren und Zufußgehen sowie den öffentlichen Verkehr. Ebenso sind die Einführung eines einheitlichen Tarifsystems und die Reduktion von Ticketpreisen für den öffentlichen Verkehr angedacht. Durch den Ausbau von Schienennetzwerken soll auch der Güterverkehr von der Straße auf die Schienen verlagert werden.

Im Gebäudesektor sollen etwa durch vermehrte Sanierungen und den Verzicht von fossilen Energieträgern bei Neubauten Emissionen eingespart werden. Bei der Land- und Forstwirtschaft werden unter anderem die Erhaltung von Acker- und Dauergrünland sowie die Verwendung von agrarischen Abfallprodukten für die Biomethanerzeugung anvisiert. Ebenso soll auf vermehrte Weidehaltung und angepasste Fütterungsstrategien (qualitativ hochwertiges Futter und Mehrphasenfütterung zur Reduktion von Treibhausgasen bei Rindern) geachtet werden.

Beim Energiesystem soll beispielsweise Abwärme von bereits bestehenden Anlagen, wie etwa im Bereich der Müllverbrennung, Industrie oder KWK-Anlagen, in Zukunft vermehrt genutzt werden. Für Energieinnovationen (wie Speicherlösungen oder intelligentes Netzmanagement) spielt die Forschung eine bedeutende Rolle. Vermehrte Bildungsangebote und die Verankerung von Energieeffizienz und Klimaschutz in Lehrplänen und Facharbeiter:innenausbildungen sollen daher zu erhöhten Zahlen an Forscher:innen beitragen. Generell sind in allen Dimensionen Sensibilisierungs- und Bildungsangebote für die entsprechenden Personengruppen zu treffen.

Zum Weiterlesen

Website des Bundesministeriums für Klimaschutz
Klimabündnis Österreich: Klimawandelanpassung
Umweltbundesamt: Klimawandel-Anpassung in Österreich


Quellen

BMNT (2019): Integrierter Nationaler Energie- und Klimaplan für Österreich.