© Chloé Thomas


Mit Videos erreicht man auch Menschen, die ungern lesen und visuelle Medien bevorzugen. Zusätzlich macht die Beschäftigung mit der eigentlich sehr einfachen Technik jungen Menschen Spaß. Daher produzieren in diesem Umsetzungsvorschlag die Jugendlichen selbst einen kurzen Film, wobei ein Nationalpark als Leinwand und Drehort gilt. Per Video lassen sich Botschaften ganz einfach transportieren: „Geht hinaus in die Nationalparks und öffnet die Augen – es ist einfach wundervoll!“ Durch die Smartphone-Linse betrachtet man die Umwelt mit ganz anderen Augen und viele versteckte Details kommen zum Vorschein.

ABLAUF
PHASE 1
90 Minuten
Variante 1: Drehbuchentwurf

Zu Beginn wird gemeinsam ein Drehbuch erarbeitet. Eine einfache Geschichte wird in mehreren Abschnitten oder Episoden erzählt oder eine Story aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Es kann sich um ein Thema des Nationalparks handeln, kann aber auch eine Romanze oder ein Krimi sein – gedreht wird in der atemberaubenden Kulisse des Nationalparks. Kleine Gruppen sollen gebildet und die einfache Story aufgeteilt werden. Jede Gruppe arbeitet an einem Teil des Ganzen.

PHASE 2
90 Minuten
Variante 2: Musikauswahl und Drehbuchentwurf

Gemeinsam wird ein Musikstück ausgewählt. Das bereits bestehende, offizielle Musikvideo kann als Inspiration und Drehbuch dienen. Es kann versucht werden, es möglichst originalgetreu nachzudrehen, oder aber es wird eine völlig neue Geschichte für das Lied gefunden. Die Story wird aufgeteilt und einzelne, kleine Gruppen arbeiten an einem Teil des Musikvideos.

PHASE 3
90 Minuten
Variante 3: Recherche und Drehbuchentwurf

Zur Vorbereitung werden kleine Gruppen von zwei bis drei Personen gebildet und im Prelinger Video Archiv (https://archive.org/details/prelinger) wird nach spannenden Videoschnipseln gesucht. Eine kleine Auswahl davon wird auf den YouTube-Account einer anderen Gruppe geladen.

Das Prelinger Archiv enthält Werbefilme, Lehrfilme, Propaganda-Produktionen, Amateurfilme und Dokumentationen aus den Jahren 1927 bis 1987, die kostenlos zur Verfügung stehen und unter der Creative Commons Lizenz frei verändert und weiterverwendet werden dürfen.

Jede Gruppe soll die zugeteilten Videos genau studieren und die Geschichten weiterdenken. Teile davon können übernommen oder neu gefilmt werden. Inspiriert von den Inhalten können Folgeszenen ausgedacht und die Geschichten in die Kulisse des Nationalparks transportiert werden. Zum Schluss soll ein Mix aus den vorgegebenen Videos und selbst gefilmten Szenen entstehen.

PHASE 4
150 Minuten
Filmproduktion und Veröffentlichung

Anschließend an eine der drei Anfangsvarianten wird nun ein Film produziert. Bei einer Wanderung werden die geeigneten Locations gefunden und mit Smartphones und/oder Digitalkameras gefilmt. Die Jugendlichen können die Technik leicht selbst bedienen und schnell sind die Szenen „im Kasten“. Wichtig ist es, alle Kabel der Geräte parat zu haben und auch die Akku-Ladestationen. Das gesammelte Video-Material wird auf den Computer kopiert und auf YouTube geladen. Mit Hilfe der einfachen, kostenlosen Videoschnitt-Software YouTube-Editor werden die Videos gekürzt und bearbeitet. Zum Schluss wird alles über einen User-Account zusammengefügt und das Popcorn bereitgestellt. Wenn das Ergebnis für gut befunden wird, kann es auch veröffentlicht (für die Allgemeinheit sichtbar) werden. Den Link zum Video können die Teilnehmenden über ihre sozialen Netzwerke (mit Freund:innen) teilen.

Kompetenzorientierte Lernziele
Die Teilnehmenden sind auf lustbetonte und spielerische Weise in die Landschaften der Nationalparks eingetaucht.
Die Teilnehmenden haben sich auf kreative Weise mit dem Nationalpark und den bearbeiteten Themen auseinandergesetzt.
Die Teilnehmenden haben selbsttätig eigene Erfahrungen mit dem Medium Film bzw. Musikvideo erarbeitet (Drehbuch, Schauspiel, Kameraführung und Videoschnitt).
Die Teilnehmenden haben ihre Erfahrungen und Erlebnisse sowie ihr erarbeitetes Wissen dokumentiert und haben die Möglichkeit, mit dem Medium Musikvideo ihre Dokumentation mit der interessierten Öffentlichkeit zu teilen.

Quellen

Nationalparks Austria Öffentlichkeitsarbeit 2012-2014 (2014): durch.blick.kontakt. Die österreichischen Nationalparks im Unterricht. Wien: Eigenverlag.