Unter Gesundheitsförderung versteht man alle Maßnahmen und Programme, die Menschen bei der Verbesserung ihrer körperlichen, seelischen und sozialen Gesundheit unterstützen. Gerade in der Institution Schule als Lebensraum für Kinder und Jugendliche hat sich dies zu einem zentralen Anliegen entwickelt.

Gesundheitsförderung: Lernen für, über und durch Gesundheit
„Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen“, wie in der ersten Konferenz der WHO zur Gesundheitsförderung (1986) festgehalten wurde, und kann sowohl auf individueller Ebene stattfinden (Verhaltensprävention) als auch durch die Veränderung von Faktoren der Lebensumwelt (Verhältnisprävention). Gesundheitsförderliche Schulentwicklung entspricht nicht einer Vielzahl voneinander isolierter gesundheitsbezogener Maßnahmen, sondern sie fokussiert die Einbettung der Gesundheitsförderung in den Unterricht und den Schulalltag. Es ist also unabdingbar, Gesundheitsförderung auf verschiedenen Ebenen zu betrachten:

  • Lernen für Gesundheit meint den Erwerb von Gesundheits- und Lebenskompetenzen, also von individuellen sozialen und kognitiven Fähigkeiten, gesundheitsspezifische Informationen in Erfahrung zu bringen, zu bewerten und anzuwenden, z. B. Wo kann ich gesicherte Informationen zur Verbesserung meines physischen Gesundheitszustandes finden?
  • Lernen über Gesundheit bezieht sich auf die Vermittlung von konkreten Inhalten, z. B. den Stellenwert von sauberem Trinkwasser und Bewegung, die Zubereitung von Nahrung und deren Qualität oder den Aufbau des Gesundheitssystems.
  • Lernen durch Gesundheit eint die Schlüsselstrategie des Setting-Ansatzes in der Gesundheitsförderung. Dieser hat zum Ziel, die Lern- und Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen qualitativ so zu gestalten, dass eine gesunde Entwicklung ermöglicht wird, z. B. Welche Möglichkeiten zur Integration von Bewegung und ausgewogener Ernährung in den Schulalltag gibt es? Wie können (partizipative) Unterrichtsstile die psychosoziale Gesundheit der beteiligten Personen beeinflussen?

GIVE – Gesundheitsförderung an Österreichs Schulen
Die Servicestelle „GIVE – Gesundheit, Information, Vernetzung, Entwicklung“ hat zum Ziel, alle in Schulen eingebundenen Personen zu bestmöglicher Gesundheit zu verhelfen, indem gesundheitsbezogene Informationen bereitgestellt und Vernetzung und Erfahrungsaustausch ermöglicht werden. GIVE ist eine bundesweit tätige Initiative des BMBWF, des BMSGPK und des Österreichischen Jugendrotkreuzes.

Aus der Initiative, Schule gesundheitsfördernd zu gestalten, sind in den meisten Bundesländern regionale Netzwerke entstanden, die gesundheitsbezogene Informationen anbieten und diesbezügliche Projekte und Aktivitäten anregen und fördern.

Zum Weiterlesen

Fonds Gesundes Österreich (2020): Gesundheitsförderung in Krisenzeiten – ein Praxisleitfaden.

Health Behaviour in School-aged Children: eine Studie des BMSGPK


Quellen

Buchner, Ursula/ Sommer, Nicola (2019). Epilog Lernen für – durch – über Gesundheit. In: Seethaler, E./ Giger, S./ Buchacher, W.: Gesund und erfolgreich Schule leben. Praxis und Reflexion für Lehrerinnen und Lehrer. 1. Auflage. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. S. 228-235.

Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (o.D.). Gesundheitsförderung. www.gesundheit.gv.at/lexikon/g/gesundheitsfoerderung

GIVE (o.D.). Servicestelle für Gesundheitsförderung an Österreichs Schulen. www.give.or.at