© Ricarda Mölck/Pixabay


Die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Gesundheit, sondern ebenso auf unser Klima. Daher beschäftigt sich diese Methode mit umweltfreundlicher Mobilität, um bereits die jungen Kinder für Verkehr und Umwelt zu sensibilisieren. Die Lernenden werden selbst aktiv und nähern sich durch verschiedene Übungen spielerisch diesem Thema an. Bei diesem Umsetzungsvorschlag handelt es sich um ein Praxisbeispiel aus dem Kindergarten Mooskirchen.

ABLAUF
PHASE 1
45 Minuten
Mit Bewegung in den Tag

Der Tag startet mit eigener Muskelkraft – mit Bewegung. Dazu suchen sich die Kinder aus, ob sie sich an einem Spaziergang oder beim Joggen beteiligen möchten (vorab wurden die Eltern mittels Elternbrief darüber informiert und zum Mittun eingeladen).

Die Gruppe der Spaziergänger:innen macht sich auf, um eine „Mooskirchnerrunde“ zu absolvieren. Dabei achten alle besonders auf Natur- und Verkehrsgeräusche.

Die Gruppe der Jogger:innen wird von Bürgermeister Engelbert Huber geleitet. Dazu wählt der Bürgermeister eine verkehrsarme Strecke sowie einen Feldweg. Mit viel Kraft und Ausdauer bewältigen die Lernenden eine „große Mooskirchnerrunde“. Zwischendurch werden Pausen mit Dehnungsübungen gemacht.

PHASE 2
15 Minuten
Ratespiel

Wieder zurück im Kindergarten wird mit den Kindern besprochen, wie es ihnen beim Spaziergang bzw. beim Joggen ergangen ist und was sie alles gesehen und erlebt haben.

Anschließend wird mit Hilfe von Bildkarten besprochen, welche Verkehrsmittel die Kinder während des Spazierganges bzw. beim Joggen beobachten konnten. Danach werden restliche Verkehrsmittel, die nicht genannt wurden, ergänzt (z. B. Roller, Fahrrad, Bus, Auto, Eisenbahn, U-Bahn, Flugzeug).
Die unterschiedlichen Motive werden benannt und verdeckt auf einen Tisch gelegt. Abwechselnd nimmt jeweils ein Kind eine Karte vom Tisch, ohne dass die anderen Lernenden die Abbildung erkennen können. Durch Bewegungen und Geräusche stellt das Kind das abgebildete Verkehrsmittel dar. Die anderen Kinder versuchen zu erraten, worum es sich handelt. Zusätzlich können auch Fragen von den Lernenden gestellt werden, welche sich mit Ja oder Nein beantworten lassen, z.B. Hat das Verkehrsmittel vier Räder?

Sobald das Verkehrsmittel erraten wurde, werden die Vor- und Nachteile davon besprochen.

Beispiel zu Fuß gehen:
+ die Umwelt wird nicht mit CO2 belastet
+ Bewegung ist körperlich gesund
+ man kann viel beobachten
+ man kann jederzeit stehen bleiben und sich umsehen
– zeitintensiv, man braucht lange, um am gewünschten Ort anzukommen
– schwere Sachen müssen getragen werden

Beispiel mit dem Auto fahren:
+ zeitsparend, man ist oft schneller am Ziel
+ Einkäufe können leichter verstaut und transportiert werden
– Umwelt wird mit CO2 belastet
– man kann die Umgebung nicht genau betrachten

PHASE 3
15-25 Minuten
Verkehrsmittel brauchen Energie

Im Anschluss wird besprochen was Verkehrsmittel benötigen, um sich fortzubewegen. Dazu werden verschiedene „Tankstationen“ mit Hilfe von Sesseln eingerichtet. Die Kinder malen die dazu passenden Bilder (Körperenergie, Benzin, Strom).
Danach werden die unterschiedlichen Verkehrsmittel den jeweiligen Tankstationen zugeordnet. Roller, Fahrrad und zu Fuß gehen benötigen Körperenergie, welche der Körper durch Essen erhält. Das Auto und der Bus benötigen allerdings Benzin (evtl. auch Strom) als Energie. Eisenbahnen brauchen Strom und Dieselbenzin, U-Bahnen brauchen Strom und Flugzeuge benötigen Benzin.
Nach dieser Zuordnung legen die Kinder ein lachendes oder trauriges Smiley zu den Verkehrsmitteln dazu, je nachdem ob es gut oder schlecht für die Umwelt ist. Im Plenum wird begründet, warum ein Verkehrsmittel (nicht) umweltfreundlich ist.
Abschließend schwirren die Kinder als verschiedene Verkehrsmittel durch den Raum und müssen natürlich ab und zu bei der jeweiligen Tankstation tanken.

PHASE 4
20 Minuten
Abschluss

Am Ende begleiten die Kinder und das pädagogische Team den Bürgermeister nach Hause. Er verzichtet auf das Auto und geht zu Fuß. Dadurch nimmt er eine große Vorbildwirkung für die Kinder an.

Besondere Hinweise
Für die Fotos verschiedener Fahrzeuge und Fußgänger kann beispielsweise das Memory „Bambinory" aus der Kindergarten-Mobilitätsbox verwendet werden. Diese kann gratis von allen österreichischen Kindergärten vom BMK (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) ausgeborgt werden.

Diese Aktivitäten fanden im Laufe der Mobilitätswoche im Kindergarten Mooskirchen statt. Einen genauen Bericht dazu finden Sie unter: www.mooskirchen.at/bildungkultur/bildung/kindergarten
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden erkennen Vor- und Nachteile verschiedener Verkehrsmittel.
Die Lernenden erkennen umweltfreundliche Verkehrsmittel.
Die Lernenden benutzen umweltfreundliche Fahrzeuge.
Die Lernenden erkennen, dass Alltagswege gesundheitsbewusst und klimafreundlich bewältigt werden können.
Die Lernenden erkennen, dass umweltfreundlich zurückgelegte Wege beim Klimaschutz helfen.
Die Lernenden werden für die Themen Verkehr und Umwelt sensibilisiert.
Die Lernenden erfahren, dass Bewegung an der frischen Luft die körperliche Entwicklung und geistige Konzentration fördert.

Quellen

Eingereicht von Maria Gößler im Rahmen des Umweltzeichen-Wettbewerbs „Achtsam durch die (Kindergarten-)Welt"