Weltweit sind Mädchen und Frauen nach wie vor mit vielfältiger Diskriminierung und Einschränkungen ihrer Lebenschancen konfrontiert. SDG 5 strebt nach Geschlechtergleichstellung und dass alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigt werden. Durch ein kurzes Einstiegsrätsel erfahren die Lernenden in dieser Einheit, wie Sprache unsere Wirklichkeit prägt. Anschließend setzen sie sich in einem Quiz mit unterschiedlichen Aspekten von Geschlechterungleichheiten in Österreich auseinander und reflektieren diese.
Die Lehrperson kündigt ein Rätsel als Einstieg ins Thema an:
„Dr. Brandt wohnt in Hamburg und hat einen Bruder in Berlin, Prof. Brandt.
Prof. Brandt hat aber keinen Bruder in Hamburg. Wie kann das sein?“
Die Lernenden sollen in Zweierteams Lösungsvorschläge erarbeiten. Diese werden nacheinander präsentiert. Dafür muss genug Zeit einberechnet werden. (Es können hier recht absurde Ideen kommen, wie z. B., dass es mehrere Städte namens Hamburg gibt, dass es zufällige Namensgleichheiten gibt, Dr. Brandt verbrannt ist usw.). Im Plenum wird das Rätsel aufgelöst (Professor Brandt hat eine Schwester mit Doktortitel in Hamburg) und diskutiert. An diesem Beispiel ist deutlich zu sehen, dass das generische Maskulinum unsere Wahrnehmung prägt, wir also nur ganz selten an Frauen denken, wenn wir männliche Bezeichnungen wie Doktor und Professor hören. Sprache bringt Bilder hervor, die die Wirklichkeit prägen. Diese Bilder unterstützen weiterhin die gesellschaftliche Ungleichbehandlung von Männern und Frauen. Ein reflektiertes Sprachverhalten kann zu einer gerechteren Wirklichkeit beitragen. Geschlechterungleichheiten passieren in verschiedenen Bereichen, wie das folgende Quiz zeigt.
Die Lehrperson klebt drei gleich große Flächen im Klassenraum mit Klebeband ab, bezeichnet die erste mit 1, die zweite mit 2 und die dritte mit 3. Dann wird das Quizspiel „1, 2 oder 3“ mit Fakten zu Geschlechterungleichheiten (Neun Quizfragen auf M5, z. B. „In Bezug auf Mann-Frau-Paare arbeitet in Paarhaushalten in Österreich mit Kindern unter 15 Jahren zumeist der Mann in Vollzeit und die Frau Teilzeit.“) gespielt. Die Lehrperson liest eine Frage vor und die Lernenden versuchen, die richtige Antwort zu erraten, indem sie sich auf Fläche 1, 2 oder 3 stellen. Falls passend und ausreichend Zeit vorhanden ist, kann mit den Lernenden nach Beantwortung einer Frage zusätzlich besprochen werden, wie die Antwort lauten würde, wenn eine völlige Gleichstellung von Frauen und Männern bestünde. Wer es noch authentischer wirken lassen will, spielt jeweils die Kennmelodie der TV-Serie „1, 2 oder 3“ mit Smartphone und Bluetoothbox ab.
Alternative: Bei Platzmangel können die Lernenden 3 Zettel (jeweils beschriftet mit 1, 2 oder 3) auf ein Signal hin hochhalten.
Als Abschluss überlegt sich jede:r Lernende ein Aha-Erlebnis dieser Einheit, schreibt dieses auf eine Haftnotiz und klebt sie an die Tafel. Die Lehrperson liest einzelne Aha-Erlebnisse vor. Es sollte klar geworden sein, dass die Diskriminierung von Mädchen und Frauen weltweit stattfindet, auch in Österreich.
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden wählen richtige Antworten zu unterschiedlichen Aspekten von Geschlechterungleichheiten aus.
Die Lernenden reflektieren das Gelernte.
Quellen
Forum Umweltbildung (2023): the BOX 2.0. Ein abwechslungsreicher Einstieg in die 17 Nachhaltigkeitsziele. Wien: Eigenverlag.