In diesem Umsetzungsvorschlag erfahren die Lernenden, was eine gute Zusammenarbeit ausmacht, wie man dazu beitragen kann, dass sie gelingt, und was im Weg stehen kann. Durch moderierte Gruppenaufgaben und deren Reflexion gewinnen sie eigene Erkenntnisse für die weitere Zusammenarbeit.
Zum Einstieg sollen die Lernenden die Sessel im Klassenraum aufstellen, ohne zu sprechen. Dazu erhalten sie je ein Kärtchen von Arbeitsblatt M01. Die Lernenden lesen ihre Aufgabe und haben maximal 3 Minuten Zeit, um diese zu erledigen. Der Haken: Auf den Kärtchen steht nicht der gleiche Auftrag, was unvermeidlich zu Konflikten führen wird. Nach Ablauf der Zeit gibt die Lehrperson ein Zeichen als Ende der Aufgabe und löst das Rätsel auf. Gemeinsam wird reflektiert, was passiert ist und dass Kommunikation ein Schlüssel für erfolgreiche Kooperation ist.
In der Erarbeitungsphase wird im Plenum diskutiert, woran man erkennt, ob eine Zusammenarbeit erfolgreich war. Die Lernenden werden eingeladen, selbst Geschichten zu erzählen, in welchen Situationen bei ihnen eine Zusammenarbeit gut oder schlecht funktioniert hat und warum.
Die Antworten auf die Frage, warum eine Zusammenarbeit gut funktioniert hat, werden von der Lehrperson für alle sichtbar aufgeschrieben (z. B. Das gemeinsame Ziel wurde erreicht, alle fühlen sich am Ende gut, eine Freundschaft/Gemeinschaft ist daraus entstanden, alle konnten sich im Prozess einbringen etc.).
In der nächsten Gruppenübung soll gemeinsam bis 20 gezählt werden. Dazu setzen sich die Lernenden in einen Kreis. Sie sollen nun gemeinsam bis 20 zählen, ohne dabei (verbal und non-verbal) miteinander zu kommunizieren. Sagen mehrere Personen gleichzeitig eine Zahl oder fallen sich ins Wort, beginnt das Spiel von vorne.
Alternativ: Falls diese Version schnell gelöst ist, kann eine weitere Spielrunde erfolgen mit veränderten Bedingungen (z. B. Jede:r muss mindestens eine Zahl beitragen oder die Lernenden sitzen mit dem Blick nach außen im Kreis).
Abschließend werden die Lernenden eingeladen, in Paaren oder im Plenum über die Gruppenübungen zu reflektieren. Folgende Fragen können dabei unterstützen:
- Wie ist es euch bei der Übung ergangen?
- Welches Gefühl hattet ihr während der Übung, welches habt ihr jetzt zu der Gruppe?
- Was habt ihr heute über Zusammenarbeit gelernt?
- Wie könnt ihr das Gelernte in euren zukünftigen Zusammenarbeiten mit anderen umsetzen?
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden können ihre Gefühle hinsichtlich des Gruppenprozesses reflektieren.
Die Lernenden erfahren, wie sich gute Zusammenarbeit anfühlt und auswirkt.
Konnex zum Lehrplan
„Der gesetzliche Bildungsauftrag […] lässt sich auch durch das 4K-Modell abbilden, das Kompetenzen formuliert, die für die Lernenden im 21. Jahrhundert von herausragender Bedeutung sind: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken.“
Quellen
Forum Umweltbildung (2016): the BOX. Innovative Stundenbilder für Zwischendurch. 6-10 Jahre. Die aufmerksame Zahlenleiter.