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Im vollbepackten Schulalltag ist der Kopf manchmal mit allen möglichen Dingen voll. Neben den schulischen Aufgaben und Herausforderungen kommen dann auch noch persönliche hinzu. Wohin mit all den Gedanken und Gefühlen? Diese Methode dient dazu, Gedanken zu einem bestimmten Thema zu Papier zu bringen und anschließend zu ordnen. Genau sieben Minuten lang wird der Stift nicht abgesetzt und alles notiert was so im Kopf herumschwirrt. Freewriting kann für verschiedenste Fragestellungen verwendet werden und sowohl im Schulalltag als auch privat zu Hause zum Einsatz kommen.

ABLAUF
PHASE 1
15 Minuten
Freewriting

Die Lehrperson stellt den Lernenden eine einleitende Frage, z.B. „Wann fühlst du sich so richtig glücklich?” (Alternative Themen können Zukunft, Freiheit oder Mut sein. Weitere Fragen sind auf M 13 zu finden).
Die Lernenden werden aufgefordert, die Frage auf sich wirken zu lassen und ihre Gedanken mittels Freewriting-Methode (M 13) festzuhalten. Die Lernenden schreiben 7 Minuten lang ohne abzusetzen oder etwas durchzustreichen. Sie schreiben alles auf, was ihnen durch den Kopf geht. Einzige Regel ist, dass während der vorgegebenen Zeit immer weiter geschrieben wird. Fällt einem gerade nichts ein, schreibt man einfach das letzte Wort bei dem man gerade hängt, so oft, bis man wieder einen neuen Gedanken hat. Sprachliche, inhaltliche oder formale Regeln sind dabei zu vernachlässigen. Sinn und Zweck der Übung ist es, die eigenen Gedanken festzuhalten und anschließend zu reflektieren. Das Geschriebene muss niemandem gezeigt werden außer man möchte das.

Alle beginnen gleichzeitig zu schreiben. Die Lehrperson stoppt die Zeit. Nach 7 Minuten läutet der Wecker und alle haben noch die Möglichkeit den gerade angefangenen Satz zu beenden.

Downloads für diese Phase:
M 13 - Freewriting
PHASE 2
10 Minuten
Zweierarbeit

Im Anschluss sollen sich die Lernenden mit dem:der Sitznachbar:in kurz über die Übung austauschen. Mögliche Reflexionsfragen:

  • Wie ist es euch beim Freewriting ergangen?
  • Konntet ihr gedanklich beim Thema bleiben?
  • Wie schwer/leicht ist es über Glück nachzudenken?
  • Habt ihr einen konkreten Moment beschrieben oder allgemein über das Thema Glück reflektiert?
PHASE 3
10 Minuten
Selbstreflexion

Als nächsten Schritt setzen sich die Lernenden mit dem Geschriebenen auseinander. Sie sollen genau ein Wort oder einen Satz anstreichen, das/den sie für besonders wichtig erachten. Das kann alles Mögliche sein, ein Name, eine Aktion, eine Begebenheit, ein Ort, eine Aussage, ein Gefühl etc. Dieses Wort oder der Satz könnte als Überschrift oder Schlagwort für ihre Freewriting-Geschichte dienen. Anschließend wird der geschriebene Text mit drei Farben markiert.

Die Lernenden sollen mit einem roten Stift all jenes markieren, das sie für wichtig erachten. Grün ist neutral und signalisiert, dass ich etwas für später aufheben möchte, und blau kann alles unterstrichen werden, das unwichtig ist und nicht mehr benötigt wird.

PHASE 4
15 Minuten
Gruppenreflexion

Am Ende der Stunde kann mittels der Methode „Blitzlicht“ ein Stimmungsbild eingeholt werden. Falls Zeit und Raum vorhanden ist, setzen/stellen sich die Lernenden dazu in einem Kreis auf. Die Lehrperson wählt gemeinsam mit den Lernenden einen weichen Gegenstand, der gut geworfen werden kann (z.B.: Polster, Federpenal, Schwamm, kleiner Ball) und stellt anschließend eine Reflexionsfrage. Der Gegenstand wird willkürlich einer Person zugeworfen, die sich daraufhin ganz kurz mit einem Satz („Blitzlicht“) zu der Frage äußert und anschließend den Gegenstand weiter wirft. Dies kann wiederholt werden, bis alle einmal dran waren, oder die Stunde aus ist. Je nach Zeitressourcen können auch mehrere Reflexionsfragen gestellt werden:

  • Was könnt ihr von der Methode des Freewritings mitnehmen? Wie ist es euch damit gegangen? Was habt ihr bemerkt?
  • Wer möchte, kann nun die Überschrift/das Schlagwort zu seiner Freewriting-Geschichte oder auch jenes, das als wichtig, neutral oder unwichtig markiert wurde, mit den anderen teilen.

Kurzvariante: Methode Blitzlicht: Die Lehrperson stellt eine Reflexionsfrage (z. B.: „Was nehmt ihr euch aus der heutigen Stunde mit?“). Wer möchte, kann ein kurzes Statement dazu abgeben.

Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sind in der Lage die Methode des „Freewritings" anzuwenden, um kreative Schreibprozesse in Gang zu setzen.
Die Lernenden sind in der Lage eigene Gedanken in Worte zu fassen und anschließend darüber zu reflektieren.
Die Lernenden sind in der Lage Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse zu einer bestimmten Fragestellung zu formulieren und diese anschließend mit anderen zu diskutieren.

Quellen

Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2015): the BOX. Innovative Stundenbilder für zwischendurch.