
Die Lernenden erfassen positive sowie negative Ernährungssituationen mittels Fotos und zusätzlichen schriftlichen Kommentaren. So können typische Alltagssituationen – zu Hause, in der Schule, beim Einkaufen bzw. in der Freizeit – hinsichtlich Ernährungs- und Konsumverhalten erhoben werden. Die Jugendlichen setzen sich dadurch mit ihrem ganz persönlichen Ernährungs- und Konsumverhalten auseinander und reflektieren dieses gemeinsam in der Gruppe.
Die Lehrperson fragt die Lernenden zum Einstieg, ob sie schon einmal ihr Essen (selbst gekocht, im Restaurant, etc.) fotografiert haben und wenn ja, warum?
Nach einer kurzen Diskussion stellt die Lehrperson das Tool „Photovoice“ (M 2-1) vor. Dabei handelt es sich um eine partizipative Methode der visuellen Soziologie, bei der Befragte durch Fotografieren aktiv in den Prozess der Datenerhebung einbezogen werden. Danach wird der Arbeitsauftrag (M 2-2) für die kommenden Tage erklärt. Insgesamt sollen die Lernenden 6-10 Fotos von Speisen bzw. Getränken machen, mit denen sie (un)zufrieden waren.
M2-2: Fotos sprechen lassen - Arbeitsauftrag
Die Lernenden fotografieren individuell innerhalb von ca. 7 Tagen Ernährungssituationen laut Aufgabenstellung und fügen die Fotos in eine Datei ein.
Die fertigen Photovoice-Dokumente können auf einer vorgegebenen Plattform hochgeladen (falls weitere Auswertungen folgen sollen) oder ausgedruckt in die nächste Unterrichtseinheit mitgenommen werden.
(siehe auch Arbeitsblatt „M2-2: Fotos sprechen lassen – Arbeitsauftrag“ aus der vorigen Phase)
In der nächsten Unterrichtseinheit bilden die Lernenden Gruppen von 3-4 Personen und reflektieren ihr Ernährungs- und Konsumverhalten (finale Photovoice-Dokumente) anhand der Ernährungsempfehlungen (M 2-3). Die Lehrperson schreibt dafür folgende Leitfragen an die Tafel:
- Was sind positiv oder negativ wahrgenommene Situationen in euren Ernährungsalltag?
- Was ist euch beim Essen und bei der Auswahl von Lebensmitteln wichtig?
- Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede findet ihr in eurer Gruppe?
- Inwieweit entspricht euer Ernährungs- und Konsumverhalten den Ernährungsempfehlungen (M 2-3)? Wo gibt es Verbesserungsbedarf?
Jede Gruppe notiert die Antworten stichwortartig auf ein Blatt Papier.
Im Plenum werden die Ergebnisse anhand der Notizen gemeinsam mit der Lehrperson noch einmal diskutiert und reflektiert.
Besondere Hinweise
Der Umsetzungsvorschlag „Ich esse gerne … und du?" bildet ebenfalls eine gute Ergänzungsmöglichkeit.
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sind in der Lage Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer Gruppe zu identifizieren und zu diskutieren.
Quellen
FH JOANNEUM Graz in Zusammenarbeit mit Umweltdachverband gGmbH (2019): Praxismappe - Jugendliche entwickeln Lebensmittelprodukte.