
„Fast Food für alle“ ist eine Hypothese, die davon ausgeht, dass allen Jugendlichen Fast Food wichtig ist. Nach einer allgemeinen Einführung über das Ernährungsverhalten von Jugendlichen sollen die Lernenden Hypothesen über das Ernährungsverhalten einer bestimmten Zielgruppe erstellen, präsentieren und gemeinsam diskutieren. Wenn es zeitlich möglich ist, wird eine geeignete Methode gefunden, um die Hypothese zu überprüfen. Dabei sollte bedacht werden, ob die Hypothese in einem bestimmten Zeitraum anhand der Methode bearbeitet werden kann.
Die Lehrperson teilt den Lernenden einen Text zum Ernährungsverhalten von Jugendlichen (z.B. M5-1) aus und erteilt den Auftrag diesen in Einzelarbeit durchzulesen.
Danach erläutert die Lehrperson den Schwerpunkt der Unterrichtseinheit. Kurzer Input zum Thema „Hypothesen“: Eine Hypothese ist eine unbewiesene Aussage oder Annahme, deren Gültigkeit man für möglich hält, die aber noch zu beweisen ist. Hypothesen helfen uns, Hinweise zum Ernährungsverhalten, zum Ernährungsalltag und zu den Bedürfnissen einer Zielgruppe zu sammeln. Um herauszufinden, ob eine Hypothese stimmt, wendet man bestimmte Hilfsmittel bzw. wissenschaftliche Methoden an z.B. Photovoice (siehe Umsetzungsvorschlag „Fotos sprechen lassen“) oder Ernährungstagebuch (siehe Umsetzungsvorschlag „7 Tage – meine Ernährung unter der Lupe“). Eine Hypothese könnte zum Beispiel die Aussage sein, dass die meisten Schüler*innen einer Klasse zu viele Süßigkeiten konsumieren. Diese Hypothese könnte dann mithilfe von Ernährungstagebüchern überprüft werden.
Anschließend wird gemeinsam mit den Lernenden die Zielgruppe für die Ernährungshypothesen festgelegt. Das können beispielsweise Schülerinnen und Schüler der eigenen Klasse oder einer bestimmten Altersstufe (z.B. 10-12 Jährige) sein.
Die Lernenden gehen in Gruppen von 3-4 Personen zusammen und formulieren gemeinsam Hypothesen zum Ernährungsverhalten, zum Ernährungsalltag und zu den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe. Besonders hilfreich sind Hypothesen, die nicht nur einen Zusammenhang, sondern auch eine Bedingung oder Richtung beinhalten z.B.
• „Je kürzer die Pausen sind, desto wichtiger ist ein energiereicher und
rascher Snack.“
• „Wenn sich Jugendliche wacher und fitter fühlen wollen, dann konsumieren sie Energy Drinks.“
Die erste Annahme weist mit ihrer „Je-Desto-Aussage“ auf einen Zusammenhang hin, die zweite zeigt durch die „Wenn-Dann-Aussage“ eine Bedingung an. Die Hypothesen werden auf einem Plakat festgehalten.
Die Hypothesen werden präsentiert und diskutiert. Dabei soll kritisch hinterfragt werden, ob die Hypothesen verständlich, nachvollziehbar und realistisch sind.
Wenn Zeit bleibt, werden Vorschläge für Methoden gesammelt, wie man die Hypothesen überprüfen kann.
In einer Blitzlichtrunde werden abschließend die wesentlichsten Merkmale der Zielgruppe zusammengefasst.
Als Verlängerung können die Hypothesen der Lernenden mit passenden und ausgewählten Methoden überprüft werden.
Besondere Hinweise
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sind in der Lage passende Hilfsmittel zur Überprüfung der Hypothese zu finden.
Konnex zum Lehrplan
Informationen aufnehmen und verarbeiten
Mathematik
Fähigkeit zum Argumentieren, Kritisieren und Urteilen; Behauptungen müssen begründet werden; Deutung und Dokumentation von Ergebnissen
Haushaltsökonomie und Ernährung
Haushaltsökonomie und Ernährung versteht sich als multidisziplinärer Unterrichtsgegenstand, deshalb bieten sich fächerübergreifende Aufgabenstellungen zur Förderung der Vernetzungskompetenz an.
Ziel ist, Lebens- und Ernährungsgewohnheiten zu reflektieren, um gesundheitsförderndes und umweltbewusstes Handeln im Sinne von Prävention und Nachhaltigkeit zu bewirken.
Das eigene Essverhalten erkennen, reflektieren und bewerten
Quellen
FH JOANNEUM Graz in Zusammenarbeit mit Umweltdachverband gGmbH (2019): Praxismappe - Jugendliche entwickeln Lebensmittelprodukte.