Der Europäische Emissionshandel ist seit 2005 das zentrale Klimaschutzinstrument der EU. Durch den Europäischen Emissionshandel sollen die Treibhausgas-Emissionen der teilnehmenden Energiewirtschaft und der energieintensiven Industrie reduziert werden. Seit 2013 sind neben Kohlendioxid auch Lachgas und perfluorierte Kohlenwasserstoffe einbezogen.

Dieses Vorgehen wurde 2005 zur Umsetzung des internationalen Klimaschutzabkommens von Kyoto eingeführt und ist das zentrale europäische Klimaschutzinstrument. Neben den EU-Mitgliedstaaten haben sich auch UK und Norwegen, Island und Liechtenstein dem EU-Emissionshandel angeschlossen (EU 31). Hierbei werden die Emissionen von europaweit rund 11.000 Anlagen der Energiewirtschaft und der energieintensiven Industrie erfasst. Die Anlagen verursachen zusammen rund 40 % der ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen in ganz Europa. Der innereuropäische Luftverkehr ist seit 2012 ebenfalls in den EU-Emissionshandel miteinbezogen. Seit 2020 gibt es außerdem eine Verlinkung des Systems mit dem Schweizer Emissionshandelssystem.

Das europäische Handelssystem funktioniert nach dem Prinzip des sogenannten „Cap & Trade“. Durch eine Obergrenze (Cap) wird festgelegt, wie viele Treibhausgase insgesamt von den Anlagen emittiert werden dürfen. Eine Menge an Emissionszertifikaten werden von den Mitgliedstaaten an die Anlagen ausgegeben – teilweise kostenlos, teilweise über Versteigerungen (ein Zertifikat berechtigt zum Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid-Äquivalente – CO2-Äq). Diese Berechtigungen können auf dem Markt frei gehandelt werden (Trade). Durch dieses Prinzip bildet sich ein Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen. Dieser Preis soll Anreize bei den beteiligten Unternehmen setzen und dazu führen ihre Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Die Zertifikate können von den Unternehmen nach Bedarf frei gehandelt werden, wenn etwa mehr oder weniger emittiert wird. Dieses Emissionshandelssystem gewährleistet die notwendige Flexibilität, um Emissionsverringerungen an den kostengünstigsten Stellen vorzunehmen.

Zum Weiterlesen

Europäische Komission: EU-Emissionshandelssysteme
Klimaschutz in der Europäischen Union


Quellen

Umweltbundesamt (12.07.2021): Der Europäische Emissionshandel. https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/der-europaeische-emissionshandel