Der Kinderrat hat zum Ziel, dass sich die Lernenden bewusst mit Demokratie, Verantwortung und Mitspracherecht auseinandersetzen. Mit dieser Methode lernen die Kinder Meinungen und Gedanken zu einem Thema zu äußern und so aktiv Mitzubestimmen. Auf Basis der Vorschläge können konkrete Entscheidungen und Maßnahmen getroffen werden.
Die Lehrperson stellt die Idee eines Kinderrats vor (M15). Bevor begonnen wird, wird das Thema beschlossen. Ein Thema könnte sein: „Wie können wir erreichen, dass sich alle in der Gruppe/im Klassenzimmer wohlfühlen?“ Weitere Themen über die getagt werden kann, können beispielsweise die Anschaffung neuer Klassengegenstände, Ausflugsziele oder die Gestaltung einer Veranstaltung sein.
Anschließend bekommt jedes Kind drei Steine.
Wahl des Vorsitzes:
Zunächst wird ein Sitzkreis gebildet. Die Lernenden dürfen nun den:die Vorsitzende:n wählen. Aufgabe des:der Vorsitzenden ist es, den Kinderrat zu eröffnen und die Kinder, die sich zu Wort melden möchten und aufzeigen, der Reihe nach dran zu nehmen.
Die Lehrperson fragt nach, wer sich zur Wahl aufstellen lassen möchte. Die Namen, der zur Wahl stehenden Lernenden, werden auf Zettel geschrieben. Nun dürfen alle ihre Steine auf die Namenszettel verteilen. Die Person mit den meisten Steinen hat für diese Einheit den Vorsitz.
Alle Lernenden nehmen sich wieder je drei Steinchen.
Kinderrat:
Anfangs stellt die Lehrperson die Gesprächsregeln (M11) vor. Danach wird der Rat vom Vorsitz eröffnet und das Thema wiederholt.
Nun wird die Diskussion gestartet. Die Lernenden, die sprechen möchten, melden sich per Handzeichen. Wenn eine Person fertig gesprochen hat, legt sie ein Steinchen weg. Wenn alle Steinchen aufgebraucht sind, ist die Redezeit aufgebraucht. Der:die Vorsitzende achtet darauf, dass die Steinchen ordnungsgemäß abgelegt werden.
Ziel des Kinderrates ist es, dass möglichst alle Lernenden ihre Meinung zu dem Tagesthema äußern. Die Lehrperson kann während der Sitzung Fragen einwerfen, sowie Notizen an der Tafel machen, um die gemeinsame Lösungsfindung zu erleichtern.
Die Lehrperson nutzt die im Kinderrat gewonnen Einblicke um zusammenzufassen und die Entscheidung, die getroffen wurde, zu verkünden. Es ist wichtig am Ende noch folgende Fragen zu besprechen:
- Wie ist es dir in der Gesprächsrunde ergangen? Hast du dich gehört/verstanden gefühlt?
- Wo in deinem Alltag kannst du selbst mitbestimmen? Wie findest du das?
- Was bedeutet es mitzubestimmen?
- Welchen Unterschied macht es für dich, wenn man mitbestimmen kann?
- Wie gehst du damit um, wenn unterschiedliche Meinungen aufeinander treffen?
Kompetenzorientierte Lernziele
Sie lernen innerhalb einer Gruppe zu kommunizieren und in Verhandlung zu treten.
Sie sind fähig Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse zu einer bestimmten Fragestellung zu formulieren und diese anschließend mit anderen zu diskutieren.
Sie sind in der Lage konkrete Lösungsvorschläge in der Gruppe zu erarbeiten.
Quellen
in Anlehnung an Portmann, R.: Die 50 besten Spiele zu den Kinderrechten. Übung 29. Don Bosco Medien: München, 2010.