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Im Mittelpunkt der Einheit steht die Sensibilisierung für die unterschiedlichen Geräusche, welche die Lernenden ständig umgeben sowie die bewusste Erfahrung von Stille. Stille und Ruhe sind im Alltag oft kaum verfügbar und daher besonders wertvoll. Daher werden die Lernenden in mehreren Übungen zu ihrem persönlichen „Ort der Stille“ geführt, ein Ort an dem sie so richtig entspannen und die Stille genießen können.

ABLAUF
PHASE 1
10 Minuten
Einstieg

Die Lehrperson erklärt den Lernenden, dass sie nun ein Experiment machen. Sie bittet die Lernenden, 30 Sekunden lang komplett still zu sein. Sie erklärt, dass sie mit stoppt und das Signal für den Start und das Ende der vereinbarten Stille gibt. Die Lernenden werden gebeten, alle Gegenstände aus der Hand zu legen, keine Geräusche mehr zu machen und zu schweigen. Die Lehrperson wartet entsprechend in Ruhe ab. Die Lehrperson gibt das Startsignal für die 30 Sekunden Stille und signalisiert, wenn die Zeit um ist. Danach wird gemeinsam reflektiert:

  • War die Erfahrung ungewohnt?
  • Wie hat sich die Stille angefühlt? Angenehm? Unangenehm?
  • Wann habe ich das letzte Mal bewusst eine solche Stille erlebt?
PHASE 2
15 Minuten
Erarbeitung

Im Anschluss an die Reflexion des Experimentes erhalten alle Lernenden ein weißes A4-Blatt für die Gestaltung ihrer persönlichen Geräuschelandkarte. In die Mitte des Blattes zeichnet sich jede:r selbst ein. Dann setzen sich die Lernenden gemütlich hin und versuchen wieder still zu sein und bewusst auf alle Geräusche, die sie umgeben, zu achten. Alle Geräusche, die sie wahrnehmen, sollen in Form von Zeichen (möglichst einfach) oder schriftlich auf der Geräuschelandkarte festgehalten werden. Falls möglich, kann auch die Richtung, aus der die Geräusche kommen, berücksichtigt werden (bei der Übung kann das Fenster oder die Tür des Raumes geöffnet werden, um die Geräuschkulisse zu erweitern). Danach tauschen sich die Lernenden darüber aus, was jede:r gehört hat. So bekommen alle einen Überblick über die Geräusche im (Klassen-)Raum. Angenehme und unangenehme Geräusche werden gesammelt und mögliche Lärmquellen ausfindig gemacht.

  • Welche Geräusche erleben die Lernenden ansonsten in ihrem Alltag?
  • Welche davon werden als besonders belastend empfunden, welche als angenehm?
  • Ab wann wird ein Geräusch als Lärm empfunden?

Variante: Die Übung kann auch im Schulgarten/-hof durchgeführt werden. Dadurch wird die Geräuschelandkarte noch vielfältiger.

PHASE 3
15 + 10 Minuten
Abschluss

Stille und Ruhe sind auch für Kinder und Jugendliche im Alltag oft kaum verfügbar und daher in der heutigen Zeit besonders wertvoll. Die Lehrperson fragt die Lernenden: „Gibt es einen besonderen Ort, an dem ihr gut zur Ruhe kommt und die Stille richtig genießt? Das kann ein ruhiges Sitzbankerl inmitten der lauten Großstadt sein, ein Berggipfel, ein Park, eine Bibliothek, ein bestimmtes Zimmer zu Hause etc.“ Die Lernenden haben nun die Möglichkeit auf der Rückseite ihrer Geräuschelandkarte ihren persönlichen „Ort der Stille“ zu zeichnen. Wenn sie keinen bestimmten Ort im Kopf haben, können sie auch ihren „Traumort der Stille“ gestalten.

In einer Blitzlichtrunde bekommen die Lernenden die Möglichkeit, die Stunde noch einmal kurz zu reflektieren.
Was hat ihnen gut gefallen?
Was war eventuell neu für sie?
Vielleicht möchten Einzelne auch ihren „Ort der Stille“ kurz den anderen Lernenden vorstellen.

Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sollen sind fähig, zur Ruhe zu kommen und 30 Sekunden der Stille „auszuhalten".
Sie lernen, Geräusche in ihrer Umgebung bewusst wahrzunehmen, zu beschreiben und zu verorten.
Die Lernenden sind in der Lage über ihren persönlichen „Ort der Stille" zu reflektieren.

Quellen

Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2015): the BOX. Innovative Stundenbilder für zwischendurch. Wien: Eigenverlag.