Jedes Produkt hat seine eigene Geschichte. Sie beginnt beim Anbau der Rohstoffe, geht über die Herstellung, den Handel und unseren eigenen Gebrauch bzw. Verbrauch, und endet noch lange nicht im heimischen Mülleimer. Die Lernenden erarbeiten und dokumentieren auf kreative Weise, welche Phasen ein Produkt durchläuft und welche Rohstoffe und Arbeitsleistungen dahinter stecken.
Die Gruppe sitzt wenn möglich im Kreis. Zwei Körbchen mit Äpfeln werden in die Mitte des Kreises gestellt – in einem Korb befinden sich Äpfel aus dem Garten, im anderen sind importierte Äpfel aus dem Supermarkt. Gemeinsam wird nun überlegt:
- Wo kommen diese Äpfel her?
- Wie wurden sie hergestellt?
- Was war dafür alles nötig?
Die gesammelten Überlegungen werden auf einem Plakat festgehalten und dafür wird eine Mindmap angelegt. Diese Technik eignet sich, um den Weg des Apfels zurück zu verfolgen und bei jedem einzelnen Schritt auch noch weiter zu denken. Beim Apfel aus dem Garten geht das relativ einfach und die Mindmap wird wahrscheinlich recht überschaubar.
Dann wird auf einem zweiten Plakat eine Mindmap für den Apfel aus dem Supermarkt angelegt (z.B. Apfel – im Supermarkt gekauft – mit dem Lastwagen vom Großlager gebracht – im Großlager gekühlt – mit dem Lastwagen vom Hafen zum Großlager gebracht – per Schiff aus Südafrika gebracht…), so kann eine richtige Kette gezeichnet werden.
Bei jedem Schritt soll auch überlegt werden, was dafür alles an Rohstoffen nötig war (z.B. Erdöl für Treibstoff für den Lastwagen, Kartons und Plastikkisten für die Lagerung, Strom zum Kühlen der Äpfel…). Die benötigten Rohstoffe werden jeweils mit einer anderen Farbe zu den einzelnen Stationen geschrieben – so verzweigen sich die einzelnen Stationen noch und es entsteht eine richtige Karte – die Mindmap.
Die Aufzeichnungen werden immer weiter ergänzt und so zu einer möglichst ausführlichen Geschichte des Apfels ausgebreitet.
Während des Nachdenkens können die Äpfel zur Stärkung verspeist werden. Nebenbei kann auch noch getestet werden, welcher Apfel besser schmeckt – der aus dem Supermarkt oder der aus dem Garten.
Wenn die beiden Mindmaps fertig sind, werden sie einander gegenüber gestellt und verglichen. Dabei werde folgende Punkte verglichen:
- Wie weit sind beide Äpfel ungefähr jeweils gereist?
- Welche und wie viele Rohstoffe haben die beiden Äpfel jeweils gebraucht, bis sie bei euch gelandet sind? (es reicht eine sehr grobe Einschätzung – sehr viel Rohstoffe oder wenig bis gar keine)
- Wie viel haben beide Äpfel jeweils gekostet?
Abschließend werden die erarbeiteten Inhalte in der Gruppe diskutiert:
- Welchen Apfel sollte man aus eurer Sicht bevorzugen und warum?
- Was kann man tun, wenn man keinen eigenen Apfelbaum besitzt und dennoch keine Äpfel aus fernen Ländern essen möchte? (regional beim Biobauern einkaufen, Äpfel aus Österreich, saisonal kaufen…).
Die Ideen werden auf einem Plakat aufgelistet und im Raum aufgehängt.
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden erarbeiten logische Zusammenhänge.
Die Lernenden stellen Abläufe und Zusammenhänge grafisch dar.
Die Lernenden leiten Handlungsmöglichkeiten für das eigene Konsumverhalten ab.
Konnex zum Lehrplan
Erkennen, wie Rohstoffe und Nutzenergie gewonnen und zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern gebracht werden.
Einsehen, dass Rohstoffe und Energieträger auf der Erde ungleichmäßig verteilt und begrenzt vorhanden sind und dass ihre Nutzung oft die Umwelt belastet.
Erkennen, wie Güter in Betrieben verschiedener Art und Größe in unterschiedlichen Organisationsformen erzeugt werden.
Erfassen der Auswirkungen von Betrieben und Produktionsprozessen auf die Umwelt.
Quellen
Forum Umweltbildung im Umweltdachverband (2012)