Klimawandel und Klimaschutz fangen beim Individuum an. Was man kauft, wie energieintensiv man lebt oder auch was man isst, nimmt direkten Einfluss auf das Klima. Jede:r Bürger:in kann staatliche, betriebliche oder lokale Maßnahmen im Normalfall unterstützen oder ablehnen.

Wenn man sich also entschließt, persönlich etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, kann man folgende „K.L.I.M.A. – Maßnahmen“ bedenken:

K onsum: energiesparende, recyclingfähige, lokale Produkte kaufen
L ebensmittel: lokale, saisonale und biologische Lebensmittel konsumieren
I nnenraumtemperatur: die Heizung nicht zu warm, die Kühlung nicht zu kalt
M obilität: Fliegen und Individualverkehr vermeiden
A ktive Beteiligung: Unterstützung von und Beteiligung an Klimaschutzaktivitäten

Konsum
Jede:r einzelne kann als Konsument:in einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die zunehmende Nachfrage nach klimaschonenden Produkten unterstützt eine Veränderung des Konsumverhaltens in der Gesellschaft. So kann jede Person ihr demokratisches Recht in Anspruch nehmen und hat damit Einfluss auf die Nachfrage nach neuen Produkten und entsprechenden Innovationen.
Da es zurzeit noch kein Klimalabel gibt, um klimaschonende Produkte auf einen Blick erkennen zu können, muss man andere Kriterien zur Auswahl von Produkten heranziehen, wie etwa die Energieeffizienz, Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit eines Produkts wie auch eine lokale Herstellung oder die Länge der Transportwege.

Lebensmittel
Die Lebensmittelindustrie hat einen großen Einfluss auf das Klima. Die Herstellung, die Veredelung und der Transport von Lebensmitteln führen zu beträchtlichen Emissionen. Neben dem Konsum von lokalen Produkten hat auch die Entscheidung, nicht öfter als zwei- bis dreimal in der Woche Fleisch- und Wurstwaren zu essen, positive Auswirkungen auf das Klima. Gleichzeitig kann neben der Verminderung der Treibhausgasemissionen auch die problematische Massentierhaltung vermindert werden. Der Kauf von lokalen, saisonalen und biologischen (pflanzlichen) Lebensmitteln bedeutet nicht nur aktiven Klimaschutz, sondern auch einen aktiven Beitrag zur Gesundheit. Viele Lebensmittel haben einen langen Transportweg hinter sich und durch die Ernte im unreifen Zustand kommt es zu enormen Einbußen an wertvollen Pflanzeninhaltstoffen. Es lohnt sich daher mehrfach, Obst und Gemüse der Saison zu bevorzugen.

Innenraumtemperatur
Die Wahl der Innenraumtemperatur und die Wahl des Heizsystems (auch für Heißwasser) bieten einerseits ein großes Potenzial an Kosteneinsparung und andererseits eine Verminderung der Treibhausgasemission. Als Faustregel gilt, dass jeder Grad Innenraumtemperatur Einsparungen von etwa 6% mit sich bringt. Es lohnt sich also, sich im Winter für etwas geringere und im Sommer für etwas höhere Raumtemperaturen zu entschieden.
Generell reichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Raumtemperatur von architektonischen Schritten über Isolierungen bis hin zu Geräteentscheidungen und der Möglichkeit, eher Stoßlüftung als Dauerlüftung mit dem Kippfenster durchzuführen. Es sei darauf hingewiesen, dass es zahlreiche Energiesparinstitute, Landes- oder Bundesstellen sowie Beratungsinstitutionen gibt, an die man sich wenden kann.

Mobilität
Der Verkehr spielt eine beträchtliche Rolle beim Klimawandel. In Österreich ist bereits knapp ein Drittel der emittierenden Treibhausgase darauf zurückzuführen. Über die Hälfte der Belastungen im Zusammenhang mit Mobilität stammt von Pkws (bezogen auf den Individualverkehr – Flüge ausgenommen). An erster Stelle steht daher ganz klar die Vermeidung der Nutzung von Pkws. Dadurch, dass öffentliche Verkehrsmittel oder auch das Fahrrad bevorzugt und Flüge vermieden werden, kann man sehr viel zum Klimaschutz beitragen. Eine weitere Möglichkeit ist auch das Car-Sharing. Dieses führt einerseits zu einem bewussteren Umgang mit dem Pkw und andererseits dazu, dass weniger Fahrzeuge gebaut werden müssen. Denn die Herstellung, Wartung und Verwertung eines Pkw hat ebenfalls gravierenden Einfluss auf das Klima.

Aktive Beteiligung
Jeder Mensch hat vielfache (Mit-)Entscheidungskompetenzen, die er im Sinne des Klimaschutzes nutzen kann. Das kann in Unternehmen zum Beispiel von der energiesparenden und klimaschonenden Entscheidung bei Elektrogeräten oder EDV-Geräten über die Entscheidung über einen neuen Fuhrpark bis hin zu Großinvestitionen reichen. Lehrpersonen haben die Möglichkeit, wichtige Entscheidungsgrundlagen, Gedanken und Ideen zu vermitteln.
Viele Schritte zum Klimaschutz sind nur möglich oder sinnvoll, wenn sie gleichzeitig von vielen Menschen getragen werden. Mittels der demokratischen Wahlfreiheit hat jede:r Bürger:in die Möglichkeit, internationale oder nationale Maßnahmen zum Klimaschutz zu beeinflussen und mitzutragen. Da Klimaschutz auf allen Ebenen gleich wichtig ist, gilt dies nicht nur für Wahlen zum Nationalrat oder Europaparlament, sondern auch für Landtags- und Gemeinderatswahlen.
Auch kann man sich bei politischen Entscheidungsprozessen kritisch einbringen oder sich bei Klimaschutzorganisationen beteiligen. Grundlage ist natürlich, dass man sich ständig über die Folgen seines Tuns sowie über Klimaschutzmaßnahmen und ihre Wirksamkeit auf dem Laufenden hält.

Zum Weiterlesen

Tipps für…
nachaltigen Konsum: Die Umwelt-Beratung: Die Schritte zum klimafreundlichen Konsum.
nachhaltige Ernährung: WWF-Konsumtipps: Gesündere Ernährung für gesünderes Klima!
die richtige Raumtemperatur: Umwelt-Bundesamt: Heizen, Raumtemperatur.
klimafreundliche Mobilität: VCÖ: Moblität mit Zukunft.