Diese Methode beschäftigt sich mit Empathie und Achtsamkeit der Lernenden, welche wertvolle Grundlagen für ein friedvolles Miteinander sind. Zur Förderung dieser Eigenschaften wird gemeinsam ein Museum aus lebendigen Statuen gestaltet. Eine Person agiert dabei als Künstler:in, die andere Person wird zu formbarem Material. Auf die Worte „Das Museum ist eröffnet!“ dürfen die Künstler:innen durch die Galerie gehen, um die Statuen zu bewundern und ihre Botschaften anzuhören.
Alle Lernenden bewegen sich im Raum. Wenn die Lehrperson „Stopp!“ sagt, bleiben alle stehen. Ruft sie „Los!“, beginnen wieder alle zu gehen. Dann kommen zwei neue Aufforderungen hinzu: Wenn sie „Name!“ sagt, nennen alle ihren Namen und machen das weiter, was sie vorher getan haben (stehen oder gehen). Wenn die Aufforderung „Springen!“ kommt, springen alle. In Folge können die Bedeutungen der letzten beiden Aufforderungen auch verdreht werden. Weitere Vorschläge oder Erfindungen der Gruppe können ebenfalls als Aufforderungen eingebaut werden, z.B. rückwärts gehen, hinsetzen, auf den Kopf zeigen etc.
Jeweils zu zweit werden aus Menschen lebendige Statuen erbaut.
Wichtig: Die Lernenden sollen sich selbst in Teams einteilen, da sie bei dieser Methode keine Scheu davor haben sollten, einander zu berühren. Eine Person agiert als Künstler:in, die andere als formbares Material, z.B. Ton. Der:die Künstler:in zieht ein Kärtchen und formt aus der lebenden Statue die Figur, die auf dem Kärtchen steht. Der:die Künstler:in kann die Staute wie eine große Puppe an Armen, Beinen, Oberkörper, Kopf etc. vorsichtig berühren und so in eine Form bringen, ihr einen gewünschten Gesichtsausdruck verleihen und auch ihre Augen an einem gewissen Punkt fixieren. Dabei sollen die Lernenden achtsam miteinander umgehen, außerdem darf nicht miteinander gesprochen werden.
Der fertigen Statue wird nun die auf dem Kärtchen stehende Botschaft ins Ohr geflüstert. Sobald jemand sie ansieht, spricht sie diesen Satz. Die Hälfte der Gruppe sind Künstler:innen, die anderen Statuen. Wenn die Künstler:innen ihre Statuen fertig geschaffen und ihnen die Botschaft ins Ohr geflüstert haben, versammeln sie sich an einem Ort im Raum, während die Statuen stehen bleiben.
Auf die Worte „Das Museum ist eröffnet!“ dürfen die Künstler:innen durch die Galerie gehen, um die Statuen zu bewundern und ihre Botschaften zu hören. Im Anschluss werden die Rollen getauscht und die Kärtchen neu verteilt.
Variante 1: Die Lernenden überlegen sich eigene Botschaften für ihre Statuen.
Variante 2: Es können auch Gefühle dargestellt werden. (M 21)
Am Ende der Stunde bilden die Lernenden mit der Lehrperson einen (Sessel-)Kreis und reflektieren die Erfahrungen der Übungen. Folgende Reflexionsfragen sind z.B. möglich:
- Wie ist es euch mit den Übungen allgemein ergangen?
- Wie ist es auch dabei ergangen, eine lebende Statue aus euren Mitschüler:innen zu formen, ohne dabei miteinander zu sprechen?
- Wie ist es euch als „Statuen“ dabei ergangen? Wie habt ihr euch gefühlt in dieser Rolle?
- Wie habt ihr miteinander kommuniziert?
- Welche Schwierigkeiten sind aufgetreten?
- Seid ihr achtsam miteinander umgegangen?
- In welcher Rolle – Künstler:in oder Statue – habt ihr euch wohler gefühlt?
Kompetenzorientierte Lernziele
Sie lernen Spaß dabei zu haben und Fehler zu machen.
Sie erfahren, ohne Sprache zu kommunizieren.
Sie sind fähig, sich mit Körper, Form und Darstellung auseinanderzusetzen.
Quellen
in Anlehnung an: Fritz, Birgit (2011): InExActArt - Ein Handbuch für das Theater der Unterdrückten. Stuttgart, Ibidem.