Betrachtet man den Produktlebenszyklus einer PET-Flasche, werden in der linearen Wirtschaft neue Rohstoffe (also Erdöl) für die Produktion bereitgestellt, die Flasche wird produziert, vertrieben und genutzt. Nach dem Konsum des darin befindlichen Inhalts wird die PET-Flasche dann im Hausmüll entsorgt.

Grafik Linearwirtschaft PET

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft hingegen zielt darauf ab, dass Rohstoffe durch sorgfältiges Design und innovative Geschäftsmodelle innerhalb eines Kreislaufs möglichst oft wiedergenutzt und recycelt werden. So sinkt der Energiebedarf und die Ressourcen können geschont werden.

Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, werden seine Bestandteile immer wieder produktiv weiterverwendet. Die PET-Flasche wird nach dem Konsum des Inhalts zunächst farblich sortiert, mit anderen PET-Flaschen zu Ballen gepresst, in einem mehrstufigen technischen Verfahren gereinigt und entweder zu PET-Flakes oder zu PET-Granulat verarbeitet. PET-Flakes und PET-Granulat werden wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt und für die neue Produktion von PET-Flaschen verwendet. Der Anteil an recyceltem PET-Material beträgt meist zwischen 30 und 40 %, in einzelnen Fällen auch mehr. Wenn der Kunststoff für ein „Bottle-to-Bottle-Recycling“ nicht mehr hochwertig genug ist, wird die Plastikflasche zu einem weniger hochwertigen Kunststoffgranulat, das wiederum in der Bauwirtschaft oder als Rohstoff für Kunststofffasern für Textilien verwendet wird. So können wertvolle Rohstoffe wie Erdöl erheblich eingespart werden.

Auch die Energiewende ist Teil der Kreislaufwirtschaft. Dabei werden zur Energiegewinnung nicht-erneuerbare Ressourcen wie Kohle, Erdgas und Erdöl durch erneuerbare Ressourcen wie Wasser, Wind und Sonne ersetzt. Die Kreislaufwirtschaft hat daher messbare Auswirkungen auf den Klimaschutz, die Wertschöpfung und die Ressourceneffizienz.

Zum Weiterlesen

Wie kommen wir von der Wegwerfwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft?
Was bedeutet nachhaltiges Produktdesign?
Forum Umweltbildung (2021): Plastik im Kreis gedacht.


Quellen

Circle Economy (2021). Circularity Gap Report 2021. Herausgegeben von PACE – Platform for Accelerating the Circular Economy. In: https://www.circularity-gap.world/2021.

Circular Futures – Plattform Kreislaufwirtschaft Österreich (o. J.). Kreislaufwirtschaft. In: www.circularfutures.at/themen/kreislaufwirtschaft, Stand: 30.06.2021.

EUropainfo. Das Magazin des EU-Umweltbüros (2/2018): Österreich auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft. Chancen, Herausforderungen, Strategien, AkteurInnen. Wien: Umweltdachverband. www.circularfutures.at/assets/EU-Umweltbuero/Magazin-EUropainfo/EUropainfo-2-18.pdf.

Europäisches Parlament (02/12/2015). Kreislaufwirtschaft: Definition und Vorteile. In: www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/economy/20151201STO05603/kreislaufwirtschaft-definition-und-vorteile, Stand: 30.06.2021.

Line to Circle (06/04/2020). Kreislaufwirtschaft, ein Überblick. In: https://linetocircle.de/kreislaufwirtschaft-ueberblick, Stand: 30.06.2021.

www.ellenmacarthurfoundation.org, Stand: 30.06.2021.

www.pet2pet.at/de/kreislauf, Stand: 30.06.2021.