Die globale Erwärmung als Folge des Klimawandels hat Auswirkungen auf alle Ökosysteme. Sie zeigen die Empfindlichkeit natürlicher Systeme gegenüber dem sich schnell ändernden Klima.

Festland und Süßwasser

Die Zusammensetzung der Arten in Ökosystemen hat sich in Süßwassergebieten bereits verändert. Die geografischen Verbreitungsgebiete, die Größe und das Verhalten der Populationen werden jetzt und in Zukunft direkt durch regionale Klimaänderungen und indirekt durch klimabedingte Änderung der Lebensräume beeinflusst. Beispielsweise wandern Fische von ihren angestammten Gebieten in kühlere Gewässer und folgen ihrer Nahrungsquelle, was wiederum Auswirkungen auf die Fischbestände, die Fischerei und die abhängigen Wirtschaftssektoren hat.

Die Klimaänderungen verschieben die Grenze zwischen den Lebensräumen der Kaltwasser- und Warmwasserfische mit hoher Wahrscheinlichkeit. Wegen der Erwärmung wird der Lebensraum der Kaltwasserfische kleiner und jener der Warmwasserfische größer. Viele Tier- und Pflanzenarten sind schon jetzt bedroht und werden so noch stärker unter Druck gesetzt. Zum Beispiel sind einige Nahrungsfische im Nordatlantik, wie Thunfisch und Kabeljau, durch kommerzielle Überfischung bereits stark im Bestand reduziert.

Die Aussterbensraten werden dadurch im 21. Jahrhundert zunehmen. Mögliche Auswege sind die Eröffnung von Naturschutzgebieten und Umsiedlungen, wobei allerdings hohe Kosten entstehen und Erfolge fraglich sind.

Küstengebiete und Meeresökosysteme

Die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Meere umfassen:

  • die Erhöhung der Oberflächentemperatur der Meere
  • die Erhöhung des Meeresspiegels
  • die Reduktion der Eisbedeckung
  • Änderungen der Strömungen, des Salzgehaltes und des Wellenganges

Die Temperaturerhöhung des Wassers hat erheblichen Einfluss auf das Meeresleben. Unter anderem führt die Erhöhung der Temperatur zur Verschiebung in der Verbreitung von Lebewesen. Viele Meeresökosysteme sind sehr sensibel: Zum Beispiel beeinflussen Änderungen nahrungsreicher Strömungen die Fischpopulationen und dadurch das Leben der Menschen an den Küsten, die vielfach auf den Fischfang angewiesen sind.

Auch die Versauerung der Ozeane stellt eine wachsende Bedrohung dar. Durch die vermehrte Produktion von Kohlensäure, nach Aufnahme von CO2, haben einige Meeresbewohner, wie Korallen, Austern und Muscheln, zu wenig notwendige Nährstoffe im Wasser und dadurch Schwierigkeiten beim Bau ihrer Schalen-Skelettmaterialien. Korallenriffe zählen sicherlich zu den empfindlichsten Ökosystemen an den Küsten. Bereits seit Jahrzehnten sind durch menschlichen Einfluss negative Veränderungen zu bemerken.

In vielen Küstengebieten kommt es zu Überflutungen, zunehmender Erosion sowie dem Verlust von Nassgebieten und Küstenwäldern – wie der Mangroven. Salzwasser wird ins Grundwasser eindringen und die Auswirkungen von Stürmen werden stärker und länger zu spüren sein.

Es ist zweckmäßig, gemeinsame Schutzpläne für landwirtschaftliche Nutzflächen und unmittelbar angrenzende Küstengebiete zu erstellen. Da diese Gebiete in engem Zusammenhang stehen, kommt es bei klimatischen Veränderungen in beiden Bereichen zu Problemen, die einander beeinflussen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Erwärmung der Meeresoberfläche außerdem zu vermehrten Krankheiten in den Meerespopulationen führen. Das kann nicht nur die Korallenbänke schädigen, sondern auch die Fischerei im Allgemeinen und alle damit einhergehenden Folgen beeinträchtigen.

Zum Weiterlesen

Umweltbundesamt DE (2019): Klimawandel der Meere


Quellen

Europäische Umweltagentur (2018): Klimawandel und Wasser – Wärmere Ozeane, Überschwemmungen und Dürren.

IPCC (2014): Klimaänderungen 2014. Synthesebericht.