Neben den individuellen Maßnahmen zum Klimaschutz müssen auch auf politischer Ebene strukturelle Änderungen und Anpassungen vorgenommen werden. Denn die steigenden Emissionen sind Hauptursache für die globale Erwärmung. Die CO2-Emissionen unterscheiden sich in den verschiedenen Ländern und besonders beim Pro-Kopf-Verbrauch sind erhebliche Unterschiede zwischen Industriestaaten und ärmeren Ländern zu erkennen.

CO2-Emissionen im Vergleich

Den höchsten CO2-Ausstoß verursachen die Industrieländer — in absoluten Zahlen ausgedrückt wird der ehemalige Spitzenreiter USA inzwischen von China abgelöst. Die Pro-Kopf-Emission einzelner Länder muss weiterhin drastisch reduziert werden.

Durch den globalen Vergleich der CO2-Emissionen ist ganz klar zu erkennen, dass die Industrieländer die größten Verursacher sind. Indien, China und die USA sind zusammen für über 50 % des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Durch die hohe Bevölkerungszahl der Länder lässt sich diese Zahl etwas relativieren. Nichtsdestotrotz haben die Industrienationen auch einen höheren Pro-Kopf-Verbrauch von CO2 als andere Länder: Sie liegen deutlich über dem Durchschnitt von 4,8 Tonnen pro Person und Jahr. Immerhin verbraucht die USA durchschnittlich 17 Tonnen und Deutschland 9,2 Tonnen pro Kopf und Jahr. Ärmere Länder wie Burundi mit 0,03 Tonnen oder Kambodscha mit 0,7 Tonnen benötigen nur einen Bruchteil davon. Die Pro-Kopf-Emission einzelner Länder muss daher deutlich reduziert werden.

Der Energieverbrauch – die primäre Ursache für den CO2-Ausstoß – ist offensichtlich mit dem Wohlstand des jeweiligen Landes verknüpft. Untersuchungen haben jedoch auch ergeben, dass ein ähnlicher Wohlstand auch mit wesentlich weniger Energieverbrauch — und damit CO2-Ausstoß – erreicht werden kann. Länder wie Österreich, Deutschland oder Japan emittieren bei ähnlichem Wohlstand wie die USA nur etwa die Hälfte an CO2 pro Kopf und Jahr. Aber auch diese Mengen an CO2-Emissionen könnte mit geeigneten Maßnahmen relativ einfach reduziert werden.

Anteil verschiedener Länder an den CO2-Emissionen
• China 29,7%
• USA 13,9 %
• Indien 6,9 %
• Russland 4,6 %
• Japan 3,2 %
• Deutschland 2 %
• Iran 1,9 %
• Südkorea 1,8 %
• Saudi-Arabien 1,6 %

Um den vom Menschen verursachten (anthropogenen) Klimawandel in den Griff zu bekommen, ist es zwar sehr wichtig, dass jeder einzelne Mensch handelt, ebenso wichtig ist es aber, dass auf politischer Ebene auch große, strukturelle Maßnahmen ergriffen werden. Der Erfolg der Klimapolitik hängt sowohl von lokalen und nationalen Bemühungen als auch von der internationalen Zusammenarbeit ab. Ziel des Klimaschutzes ist es, die Geschwindigkeit und die Auswirkungen der Erderwärmung zu reduzieren oder im besten Fall zu stoppen.

Klimaschutz-Index

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch veröffentlicht seit 2006 jährlich einen internationalen Klimaschutz-Index. Anhand einheitlicher Kriterien vergleicht und bewertet er die Klimaschutzleistungen von 57 Staaten und der EU, die zusammen für mehr als 90 Prozent des globalen energiebedingten CO2-Ausstoßes verantwortlich sind. Auch für den Klimaschutz-Index 2020 konnten die ersten drei Plätze – für jene Länder, die genug dafür tun, dass die globale Erwärmung unter 2 Grad Celsius bleibt – wieder nicht vergeben werden.

Zum Weiterlesen

Germanwatch: Klimaschutz-Index
Statista zu CO2-Emissionen pro Kopf


Quellen

CARE Deutschland e.V. (2020): Changemaker. Zeit, dass sich was dreht. Eigenverlag: Bonn.
Germanwatch (2020): Klimaschutz-Index. Die wichtigsten Ergebnisse 2020.