
Gerade im Jugendalter ist es oft schwierig, einen Überblick über die eigene Ernährung zu behalten. Mit dieser Methode lernen die Jugendliche das eigene Ess- und Trinkverhalten sowie das ihrer Kolleg*innen besser kennen. Die Lernenden dokumentieren an sieben aufeinanderfolgenden Tagen ihre Ernährung sowie Uhrzeit und Art der Nahrungs- und Getränkeaufnahme (z.B. im Gehen, am PC, in Gesellschaft am Esstisch u.a.), Gründe für die Nahrungs-/Getränkezufuhr, Ort und sonstige Anmerkungen. Die Dokumentation kann analog oder digital, etwa mithilfe einer App, erfolgen. Als Abschluss dient eine gemeinsame Reflexion.
Die Lehrperson stellt den Lernenden folgende Einstiegsfrage: „Wisst ihr noch was ihr letzte Woche alles gegessen habt?“ Die Lernenden denken kurz über die Frage nach. Danach fragt die Lehrperson mittels Handzeichen ab, wie viele sich noch genau/in etwa/gar nicht daran erinnern können. Es soll damit ein ungefähres Bild entstehen, welchen Überblick die Lernenden über ihre Ernährung haben.
Danach erklärt die Lehrperson das Datenerhebungstool „Ernährungstagebuch“ (M4-2). Ebenso wird die Aufgabenstellung erklärt und eine Anleitung zum Ernährungstagebuchgegeben (M4-1).
M4-2: Hintergrundinfo Ernährungstagebuch
Die Lernenden führen individuell an sieben aufeinanderfolgenden Tagen ein Ernährungstagebuch anhand einer einheitlichen Vorlage (analog oder digital). Die ausgefüllten Ernährungstagebücher (Protokolle) werden anonymisiert auf einer gemeinsamen Plattform hochgeladen (z.B. für weitere Auswertungen) oder ausgedruckt in die nächste Einheit mitgenommen.
Die Lernenden berichten kurz, wie es ihnen mit der Durchführung des Ernährungstagebuchs ergangen ist (positive Aspekte, Hürden, …).
Danach teilt die Lehrperson den Lernenden die Ernährungsregeln der ÖGE (M 2-3) aus. Die Lernenden sollen nun paarweise zusammengehen und ihre Ernährungstagebücher miteinander austauschen. Nun erhalten die Lernenden den Auftrag die Tagebücher ihrer Kollegin bzw. ihres Kollegen mit den Ernährungsempfehlungen der ÖGE zu vergleichen und kurz zusammenzufassen, was die Person bereits umsetzt und wo es Veränderungspotenziale gibt. Danach tauschen sich beide kurz über ihre Erkenntnisse aus und geben sich gegenseitig Feedback. Empfehlungen von Gleichaltrigen werden meist besser angenommen und die Kompetenzen im Bereich Ernährung werden gestärkt.
In einer kurzen Blitzlichtrunde berichten die Lernenden von ihrem größten Aha-Erlebnis während der Arbeit mit dem Ernährungstagebuch.
Kompetenzorientierte Lernziele
Die Lernenden sind in der Lage ihre Ernährungsgewohnheiten zu reflektieren.
Die Lernenden sind in der Lage die Ernährungsgewohnheiten einer Freundin bzw. eines Freundes den Ernährungsregeln der ÖGE gegenüberzustellen und Feedback zu geben.
Konnex zum Lehrplan
Informationen verarbeiten und vermitteln
Mathematik
Interpretierend-dokumentierendes Arbeiten umfasst alle Aktivitäten, die mit der Übersetzung mathematischer Darstellungen, Zusammenhänge und Sachverhalte in die Alltagssprache sowie der Deutung und Dokumentation von Ergebnissen zu tun haben.
Haushaltsökonomie und Ernährung
Lebens- und Ernährungsgewohnheiten reflektieren, um gesundheitsförderndes und umweltbewusstes Handeln im Sinne von Prävention und Nachhaltigkeit zu bewirken. Bewusstsein über das eigene Konsumverhalten entwickeln; Das eigene Essverhalten erkennen, reflektieren und bewerten sowie Zusammenhänge zwischen Ernährungsgewohnheiten, Kulturen, Gesundheit und Wohlbefinden verstehen.
Quellen
FH JOANNEUM Graz in Zusammenarbeit mit Umweltdachverband gGmbH (2019): Praxismappe - Jugendliche entwickeln Lebensmittelprodukte.